Shanghai – die Erfindung der Zukunft
Herausgegeben von Magdalena Kröner
Mit dem Erfolg der chinesischen Gegenwartskunst rückt auch eine Stadt wie Shanghai in den Fokus der internationalenAufmerksamkeit. Dabei wird sie sogleich mit Extremen belegt und mit Mythen überzogen: ob Boomtown oder Babel – hier scheint alles denkbar. Der vorliegende Band versammelt die vielfältigsten Stimmen und Bilder zwischen diesen beiden Extremen. Dabei zoomt er sich aus unterschiedlichen Positionen immer näher an das Phänomen Shanghai heran. Zunächst richtet Magdalena Kröner in ihrem Essay zu Shanghai als Matrix kultureller Produktion den Blick auf die Stadt vor dem Hintergrund historischer, politischer und urbaner Veränderungen, durch die sie sich zur rasant wachsenden Metropole voller Gleichzeitigkeiten und Widersprüche entwickelt hat. Dann konzentriert sich die Aufmerksamkeit auf die aktuelle Kunstszene Shanghais – so kamen für KUNSTFORUM erstmalig die Leiter der wichtigsten Museen für zeitgenössische Kunst in der Stadt zusammen zu einem kontroversen Roundtable-Gespräch zur Situation institutioneller Kunstvermittlung, das für alle Beteiligten eine Premiere darstellte.
Von den Museen schauen wir weiter auf die Kunstszene: auf Galerien, Off-Räume und unabhängige Künstlerzusammenschlüsse; führen Hintergrundgespräche mit Kuratoren, Galeristen und Sammlern. Den Schwerpunkt des Bandes bilden jedoch die Künstlerinnen und Künstler selbst: wir sprechen mit internationalen Stars wie Ding Yi oder Yang Fudong, aber ebenso mit jungen Nachwuchskünstlerinnen wie Gong Yan und Ni Jun. Auch auf die Architektur als sichtbarstes Phänomen des Wandels richtet sich der Augenmerk – wir führen ein Gespräch mit Ma Qingyun, der als Rem Koolhaas Chinas gilt. Zwei abschließende Essays widmen sich weiteren kulturellen Feldern, die markant für die Stadt sind:…