Seychellen
Jude Ally, Ryan Chetty, Danielle Freakley,
Juliette Zelime aka Jadez
PALA
Kommissar: Emmanuel D’Offay Kurator: Martin Kennedy Ort: Arsenale
Der Pavillon der Seychellen ist etwas versteckt links neben jenem der Ukraine in der oberen Etage des Arsenals. Die Seychellen sind ein Inselstaat im Indischen Ozean und gehören topographisch zu Afrika. Bei einer Bevölkerung von knapp 100.000 Einwohnern ist die Kunstszene erstaunlich divers, was sich auch an den Beiträgen der vier Künstler*innen ablesen lässt. Jude Ally ist ein abstrakter Maler, seine Collagen „erforschen Farbfelder“, wie er einmal erklärte. Er ist Kunstlehrer, Dichter, auch Songwriter und Mitglied des „Pro-art Seychellen“-Vereins. Im Pavillon zeigt er Mixed-Media-Arbeiten auf Leinwand. Seine vier roh wirkenden, mit den Wänden fast verschmelzenden Bilder aus der Serie Where sind aus Acryl, rostigen Nägeln und Papier und handeln von „displacement and disposition“. „Wo sollen die Menschen hingehen, um ein Gefühl der Zugehörigkeit in den kontinuierlich sich verändernden Gesellschaften zu finden?“, fragt er.
Ryan Chetty, der an der berühmten Kunstuniversität in Baroda, Indien, studierte, präsentiert sechs Giclée-Drucke, womit großformatige, digitale tintenstrahlgedruckte Bilder bezeichnet werden. Die nahezu abstrakten Bilder seien „eine Hommage an die Seychellen Nation“, wird erklärt, „an ihre Schönheit und ihre Menschen“. Durch die übereinandergeschichteten Aufnahmen von Fensterscheiben und Türen würden die Motive „einen Ort der unbestreitbaren Macht der Existenz offenbaren“. Danielle Freakley ist eine seychellisch-australische Künstlerin, die bekannt ist für ihre Performances und interaktiven Systeme. Jede*r Besucher*in bekommt zunächst ein grünes Band in die Hand gedrückt mit der Anweisung, anderen zu sagen, was immer man mag. Wer immer dieses Band…