Serbien: Vladimir Peric, MiloÅ¡ Tomic – Nothing Between Us
Kommissarin: Maja Ciric
Ort: Pavillon in den Giardini
Im serbischen Pavillon gibt es etwas, das Seltenheitswert hat auf dieser Biennale: Humor. So sind die Seitenwände des Raums mit Werken von VLADIMIR PERIC tapeziert: links mit einer „Badezimmertapete“ aus Rasierklingen, rechts mit einer „Kinderzimmertapete“ aus Mickey Mouse-Figuren. Alles original in „3-D“, versteht sich. Peric ist ein Sammler und Entdecker, er spielt mit Fundstücken und bastelt aus ihnen überraschende Dinge. Alte lederne Kameraetuis verwandelt er in Tierköpfe und nennt das ganze „Foto-Safari“, Sektflaschenverschlüsse formt er zu Schildkröten, Teile von ausrangierten Kassettenrekordern werden als „Tape Recorder Family“ zu neuem Leben erweckt. Lustig geht es auch zu in den Filmen von MILOS TOMIC, dem zweiten hier gezeigten Künstler. Sein Thema sind unbekannte, unkonventionelle und nicht ideologische Klänge, Musik jenseits von Konzertsaal und Musikschule. Zum Beispiel beobachtet er Kinder, die auf ihre eigene Art die Welt der Klänge und Töne erkunden.
Zwar aus verschiedenen Generationen stammend – Peric wurde 1962, Tomic 1976 geboren – arbeiten beide Künstler mit ähnlichen Methoden und nach vergleichbaren Prinzipien. Grundlage ihrer Werke sind ihre über Jahre zusammengetragenen Spezial-Sammlungen. Obsessiv horten sie verschiedene gebrauchte Objekte beziehungsweise Klänge, die mit unkonventionellen Geräten produziert wurden.
Mit der Auswahl dieser beiden Künstler will sich die Kuratorin Maja Ciric bewusst von der üblichen Praxis der Kunstbewertung auf der Biennale distanzieren: Serbien sei ein kleines Land – deswegen seien serbische Künstler sowieso kaum präsent. Wenn sie es aber doch mal in die Hauptausstellung geschafft hätten, dann natürlich nur mit Arbeiten, die sich…