Thomas W. Kuhn
Secondary Structures
»oder: Die Moderne ist noch nicht beendet«
Kunst im Tunnel, 27.10.07 – 6.1.2008
1966 eröffnete im Jewish Museum in New York die Ausstellung “Primary Structures” die der von Richard Wollheim 1965 als Minimal Art bezeichneten Kunst ihren ersten großen öffentlichen Auftritt gab. Diese Ausstellung, an der unter anderem Carl Andre, Sol LeWitt und Donald Judd teilnahmen, bildet erklärtermaßen den konzeptuellen Bezugspunkt für vier Künstler, die seit 2004 in Düsseldorf den nichtkommerziellen Ausstellungsraum Konsortium betreiben. Verbindendes Glied zwischen Lars Breuer (*1974 in Aachen), Sebastian Freytag (*1978 in Hannover), Guido Münch (*1966 in Essen) und Jan Kämmerling (*1977 in Düsseldorf) war die Klasse von Gerhard Merz an der Düsseldorfer Kunstakademie. Ausgehend von der eigenen unzeitgemäß wirkenden Auseinandersetzung mit Fragestellungen zum Raum (insbesondere des Ausstellungsraums) und zur kunsthistorisch bewussten Reflexion künstlerischer Mittel, luden sie bislang in rascher Folge zahlreiche ähnlich arbeitende Künstler in ihre Räume ein, von außerhalb, wie Gerwald Rockenschaub oder aus Düsseldorf, wie Andreas Korte. Die Kunsthalle Düsseldorf ermöglichte dem Konsortium mit “Secondary Structures” dieses Konzept auf die größere Dimension ihrer Dependance zu übertragen, der als Restraum vom Bau des Rheinufertunnels übrig blieb.
Zeitlich koinzidiert “Secondary Structures” mit einer pointierten Retrospektive zum Werk Blinky Palermo’s, wobei das Konsortium vorab eine Ausstellung unter dem Titel “Pole Position” in der Tiefgarage der Kunsthalle realisierte und zwei Wochen später eine Rauminstallation des früh verstorbenen Imi Giese rekonstruierte.
“Secondary Structures” beginnt als Ausstellung bereits im Treppenabgang zum eigentlichen Ausstellungsraum mit einem großen Plakat, dass das Poster der “Primary Structures” von 1966 zitiert und aktualisiert….