Schweden
Stockholm
Sveriges Arkitekturmuseum
1962 gegründet, ist das Schwedische Architekturmuseum eines der ältesten. Aus der Initiative der Schwedischen Architektenvereinigung hervorgegangen, war es anfangs eine Stiftung, die von verschiednen Institutionen auf dem Gebiet des Design und der Lehre und Forschung über Architektur getragen wurde, bis der Staat die Finanzierung übernahm und seit 1978 auch die offizielle Trägerschaft. Für die Gründung des Museums war die vorhergehende in Helsinki (1956) zweifellos ein Auslöser, aber im Unterschied zum Finnischen Architekturmuseum sieht das schwedische seine Hauptaufgabe nicht in der nationalhistorischen und im strengen Sinn ästhetischen Aufarbeitung der Architekturgeschichte und deren Präsentation im Ausland, vielmehr kommen in der Gründung des Museums und seiner Programmatik Strömungen der schwedischen Architektur zum Tragen, die bis in die 30er Jahre zurückreichen und eine lange Tradition sozialen Engagements in Fragen der Architektur haben.
Eine historische Ausstellung des Schwedischen Architekturmuseums, die auch im Ausland zu sehen war, hat den Kontext dieser Bautradition, ihrer Anfänge und ihres Scheiterns, sehr anschaulich dargestellt. Der Katalog dieser Ausstellung 1930/80 Aufbruch und Krise des Funktionalismus ist noch erhältlich (siehe Publikationsliste), sie knüpfte an die programmatische Bauaustellung von 1930 in Stockholm an, um deren Folgen in der schwedischen Architektur und Städtebau aufzuzeigen.
Mit der historischen Ausrichtung auf die soziale Wirkung von Architektur und die Anknüpfung an die Tradition sozialer Architekturkritik verbindet das Museum die Absicht, als Institution vor allem im Inland selbst auch politisch zu wirken. Dazu gehört, daß .der Zentralismus vermieden wird und das Museum bestimmte Ausstellungen von vornherein so organisiert, daß sie gleichzeitig an verschiedenen Orten in Schweden eröffnet werden…