Susanne Boecker
Schweden
Fia Backström – Borderless Bastards (multi-culti abc) / Andreas Eriksson:?Windows, Trees and Inbetween / Kommissar: Ann-Sofi Noring / Kurator: Magnus af Petersens
Ab der 54. Biennale bespielen die drei nordischen Länder Finnland, Norwegen und Schweden den Pavillon in den Giardini jeweils getrennt und im Wechsel. Als erste sind die Schweden an der Reihe. Ausgewählt haben sie ANDRES ERIKSSON (geb. 1975) und FIA BACKSTRÖM (geb. 1970). Während Backström sich in ihrer Außeninstallation mit der Struktur der nationalen Repräsentanzen auf der Biennale Venedig beschäftigt, bezieht sich Erikssons Beitrag auf die Architektur des Pavillons.
Dass Eriksson den Grundriss seines Hauses, Studios und Gartenschuppens als flache weiße Platte im Pavillon ausgelegt hat, ist ein Verweis auf seine (derzeitige) Verortung: 2001 erkrankte er an Hypersensitivität gegen elektrische Strahlung und ist seither gezwungen, in einer möglichst strahlenfreien Umgebung auf dem Land zu leben. In seinen Gemälden, Skulpturen und der gesamten Installation im Pavillon geht es um die Verschränkung von Innen- und Außenraum, von Natur und Architektur. So beruhen seine Schattenbilder auf fotografischen Aufnahmen die er abends von den Schatten macht, welche die Lichter der nahe seinem Haus vorbeifahrenden Autos auf die Wohnzimmer-Wand werfen. Die Formen dieser Schatten werden mit Farbe ohne Bindemittel auf die Leinwand übertragen und das gesamte Bild danach monochrom überstrichen. Die ungebundene Farbe löst sich dadurch auf und die Formen der Schatten kommen durch die oberste Malschicht wieder hindurch. Wie die Renaissancekünstler will Eriksson seine Gemälde als Fenster zur Welt begreifen und weiß doch, dass das eine Illusion ist. Auch die Vögel,…