schwarz/weiß
Gemeinschaftsausstellung der Galerien in der Maximilianstraße München, im Mai 1983
Schwarz/Weiß gibt als Thema für eine gemeinsame Ausstellung einen weiten Rahmen ab, in den viel hineinpaßt. Ein wenig Skepsis ist sicherlich nicht ganz unangebracht, weil sich mit Schwarz und Weiß in der Kunst traditionell die Medien der Grafik und der Zeichnung verbinden. Das sind aber gerade die am leichtesten zu hortenden Lagerbestände. Darüber hinaus kam die letzte Gemeinschaftsausstellung in der Maximilianstraße 1981 schon fast einem künstlerischen Offenbarungseid nahe: “Angebote” hieß es da schlichtweg. Es gab einen dünnen Katalog von Briefmarkenalbenqualität. Ob das die große Krise oder nur eine Ermüdungserscheinung war, läßt sich nur schwer feststellen. Mittlerweile hat die Gemeinschaft wieder frischen Wind bekommen. Der vorzüglich gestaltete Katalog stellt einige Künstlerpersönlichkeiten adäquat vor. Auch gibt es einige Neuankömmlinge in der Gemeinschaft: Fred Jahn und Sabine Knust, die in ihren neuen eigenen Räumen die schwungvollen, aber immer ein wenig dramatisch bewegten Zeichnungen von Antonius Höckelmann zeigte. Hinzu ist auch die Galerie Grünwald gekommen mit dem Schwerpunkt auf älterer Kunst und die Galerie Charlotte, die sich hauptsächlich den Naiven verpflichtet fühlt. Ebenfalls in der Maximilianstraße tätig, aber noch nicht Mitglied der Gemeinschaft, ist die Edition Pfefferle. Sie widmet sich ausschließlich der jungen deutschen Malerei. Nach Volker Tannen zeigt sie jetzt die gar nicht schwarz-weißen Arbeiten von Elvira Bach, die ihrem alten Thema von der Frau umgeben, mit ihren Verschönerungsrequisiten, treu geblieben ist. Der dem Bein direkt angewachsene Stöckelschuh ist die Verbildlichung des der Mode unterworfenen Schönheitszwangs. In der Malerei zeigt sie allerdings in einigen…