Schottland: Duncan Campbell, Corin Sworn, Hayley Tompkins
Kurator: The Common Guild.
Ort: Palazzo Pisani (S. Marina) Calle de le Erbe, Cannaregio 6103
Wie Wales nimmt auch Schottland regelmäßig als „Kollateral-Event“ an der Biennale Venedig teil. In diesem Jahr wurden für die Ausstellung drei, zu Anfang der 70er-Jahre geborene Künstler ausgewählt. Hayley Tompkins zeigt auf dem Boden des Palazzo Pisani eine malerische Installation aus gerahmten Fotografien, bemalten transparenten Plastiktabletts und Plastikflaschen mit farbiger Flüssigkeit. Es geht um Aspekte der Bildwerdung: Aus dem Netz gezogene Fotografien, in Rahmen geschüttete, getrocknete Farbe oder flüssige Pigmente in Wasserflaschen zeigen verschiedene Aggregatzustände möglicher Bilder. Die Sujets der Fotografien – kleine Steine, Himmel, Orangen, die Luftaufnahme einer Stadt – finden in den gegenstandslosen Werken ihre Resonanz. Man kann die Bilder als Einzelstücke betrachten, aber auch in kleinen Gruppen oder als großes Arrangement.
Für ihren Beitrag für die Venedig Biennale hat Corin Sworn auf ein Dia-Archiv ihres Vaters zurückgegriffen. Der Sozialanthropologe hatte Anfang der 70er-Jahre die Lebensbedingungen des Huasicancha Volkes in den zentralen Anden von Peru erforscht. Sworn hat sich die Dias mit ihrem Vater angeschaut und die Bilder mit seinen Kommentaren sowie neu aufgenommenem Material zu einem Film verarbeitet. In einem zweiten Raum zeigt sie fotografische Arbeiten, bei denen sie zwei Zeitebenen miteinander verschmolzen hat. Zwischen den beiden Räumen liegt eine Installation aus Bodenfliesen.
Duncan Campbell ist mit zwei Filmen vertreten. Der Filmessay „Les Statues meurent aussi (Die Statuen sterben auch)“ wurde 1953 von Alain Resnais und Chris Marker gedreht. Er verfolgt das Schicksal von Objekten aus…