ERIK PORATH
SCHMUTZ UND PROBLEME
ZUR PHILOSOPHIE IHRER BESEITIGUNG UND ZUR ARBEIT VON ANNA POPOVA
Bibliothek
die vielen buchstaben
die nicht aus ihren wörtern können
die vielen wörter
die nicht aus ihren sätzen können
die vielen sätze
die nicht aus ihren texten können
die vielen texte
die nicht aus ihren büchern können
die vielen bücher
mit dem vielen staub darauf
die gute putzfrau
mit dem staubwedel
Ernst Jandl
Der Liebe zur Weisheit geht es, nicht erst nachdem sie mit den Wissenschaften um den wahren Führungsanspruch streitet, gerne um das Ganze: Alles Leben wird hier zum Ausgangspunkt, um darüber nachzudenken, was es im Grunde sei. Leben wird mit einer Fähigkeit identifiziert, die umfassender, hilfreicher und unspezifischer nicht sein könnte, denn es ist Problemlösen. Dem Leben kommt in gewisser Weise also beides zu, die Probleme und ihre Lösung. Was ihm hier zwiefach und in aller Ambivalenz zugesprochen wird, mag ihm zugleich als Zuspruch in noch so verzweifelten Situationen dienen: Leben hat nicht nur Probleme, es macht sie selbst und ist bestrebt, sie offenbar zu lösen. Deshalb Philosophie und Wissenschaft: “Wir fühlen, daß, selbst wenn alle möglichen wissenschaftlichen Fragen beantwortet sind, unsere Lebensprobleme noch gar nicht berührt sind. Freilich bleibt dann eben keine Frage mehr; und eben dies ist die Antwort.” (Ludwig Wittgenstein: Tractatus logico-philosophicus 6.52) Vielleicht verschwindet das Leben gleich mit und der Tod beseitigt auf seine Weise alle Fragen. Aber ist das Leben als solches wirklich ein Problem? Und wer hat dann das Problem, der Mensch, der es lebt? “Die Lösung des Problems des…