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Titel: 54. Biennale Venedig · von Susanne Boecker · S. 222 - 223
Titel: 54. Biennale Venedig , 2011

Saudiarabien

Shadia Alem and Raja Alem. The Black Arch. Kuratoren: Mona Khazindar, Robin Start. Ort: Pavilion im Arsenale

Es kommt darauf an, von welcher Seite aus man den in den Arsenale untergebrachten Pavillon Saudi Arabiens betritt: Entweder steht man vor einer großen schwarzen Ellipse oder vor einem funkelnden, schillernden sich bewegenden Teppich aus projizierten Bildern, chromblitzenden Kugeln, einem glänzenden Würfel und einem großen Spiegel. „The Black Arch (Der schwarze Bogen)“ ist der Titel dieser Installation, mit der das Königreich Saudi Arabien seinen Einstand in Venedig gibt. Gestaltet haben die Premiere die beiden Schwestern Shadia Alem und Raja Alem – bildende Künstlerin die eine, Schriftstellerin die andere.

Die Erfahrung der physischen Präsenz von Schwarz habe sie beide geprägt und sei in die Entwicklung der Installation eingeflossen: „Ich wuchs auf mit dem Bewusstsein der allgegenwärtigen physischen Präsenz von Schwarz: den schwarzen Silhouetten der saudischen Frauen, dem schwarzen Tuch der Kaaba und dem schwarzen Stein …“, erklärt Raja, die für ihren Roman „The Doves’ Necklace“ über die Schattenseiten des heutigen Mekka unlängst mit dem arabischen Booker Prize ausgezeichnet wurde. Shadia erläutert ihren Ansatz so: „Ich wollte meine Stadt Mekka nach Venedig bringen, mit einem schwarzen Bogen, einer kubischen Stadt und einer Handvoll Kiesel aus dem Muzdalifa-Tal.“

Echte Kiesel hat sie nicht mitgebracht, dafür aber eine Menge glänzender Metallkugeln, die dicht an dicht wie ein Schatten vor dem großen, ellipsenförmigen Spiegel liegen. Seitlich versetzt in diesem Kugelmeer steht der auf eine Spitze gekippte, spiegelblanke Kubus. Erscheint das Ensemble schon bei der schwachen Tageslichtbeleuchtung des Pavillons sehr ästhetisch,…

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