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Ausstellungen: Bonn · von Ingo Arend · S. 337 - 339
Ausstellungen: Bonn , 1996

Ingo Arend
Sarkis

»26.9.19380«
Kunst- u. Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland,

Bonn, 29.9.1995 – 7.1.1996

Revue des amis – das Wiedersehen der Freunde. So wird man wohl einmal die Ära nennen müssen, in der der erste Intendant der Bonner Bundeskunsthalle, Pontus Hulten, dem pompösen Haus seinen programmatischen Stempel aufgedrückt hat. Nach den gefahrlos schwelgenden Großhommagen an seine Freunde Niki de Saint-Phalle oder Sam Francis ehrt Hulten wieder einen seiner Gefährten aus der guten alten Pariser Zeit. Und warmherzig und transparent – wie ein guter Freund eben – so leuchten einem auch die Installationen des 1938 in Istanbul geborenen, türkischen Künstlers Sarkis entgegen, der seit 1964 in Paris lebt und in Deutschland wenig bekannt ist.

Die vier dünnen, hohen Holzgerüste, die der diplomierte Innenarchitekt in der riesigen Bonner Halle aufgebaut hat, sind offene, nicht fertiggebaute Häuser: vorläufige Architektur für den Nomaden Mensch. Licht verwandelt Raum in Räume: Dutzende grüner, roter, gelber und blauer Neonröhren an den Holzverstrebungen transzendieren die kalte Steinhalle, schaffen Innen und Außen, schaffen Struktur, aber nicht als Grenze. Mit so etwas wie einem antiautoritären, offenen Blick schweift man frei über die von Farblicht überfluteten Installationen und zwischen ihnen hindurch. Hier offenbart Sarkis seine eigentliche Stärke. Das Wort von Pontus Hulten von Sarkis’ “absolutem Auge für den Raum”, vom “Virtuosen des Raumes”, der “Raumharmonie in Tönen” und der “Leidenschaft für das Licht” charakterisiert die positiven Seiten von Sarkis’ Kunst besser als die Kunst der Erinnerung, die er für sein Werk in Anspruch nimmt. Versiert erweist sich Sarkis im Umgang mit Maßverhältnissen. Die kleine Boden-Arbeit…



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