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Ausstellungen: Krefeld · von Uta M. Reindl · S. 248 - 249
Ausstellungen: Krefeld ,

Krefeld
Sarah Morris

All Systems Fail
Haus Lange und Haus Esters und Kaiser Wilhelm Museum 15.10.2023 – 10.03.2024

von Uta M. Reindl

Kaum ein Ort dürfte geeigneter sein für die abstrakte Bildkunst von Sarah Morris als die beiden Mies-van-der-Rohe-Backsteinvillen der Kunstmuseen Krefeld. Denn die Funktionalität von Architektur und Urbanität, was beides mit dem deutsch-amerikanischen Architekten der Moderne verbindet, inspiriert die britische Künstlerin zu vielen Werken, zumal sie Mies van der Rohes Beziehung zum öffentlichen Raum sehr schätzt. Durchaus anspielungsreich überschreibt Sarah Morris die bislang umfangreichste Überblicksausstellung mit All Systems Fail, in dem sie urbane wie architektonische Systeme und Strukturen mit einer gewissen Glätte reflektiert, selbst wenn es ihr um Kapitalismuskritik geht.

So gibt es in Haus Lange gleich die ikonische Midtown-Serie zu besichtigen – mit Leinwänden, die sich teils in den intensiven Farben eines mit Haushaltslack aufgetragenen Liniennetzwerks auf die Metropole als Zentrum von Macht und Kapital beziehen. Midtown – Viacom (Times Square Reflection) (1998) basiert auf ausführlichen Erkundungen der Künstlerin in diversen New Yorker Stadtteilen. An dieser Stelle der Ausstellung, die von Juliane Duft kuratiert wurde, manifestiert sich zudem das interdisziplinäre Interesse der 1967 in Großbritannien geborenen, in New York lebende Künstlerin und Filmemacherin, denn sie hat neben das erwähnte Bild einen Polizeifunk-Scanner platziert, der – wenn auch kaum verständlich – Live-Frequenzen der Polizei überträgt und damit einen metropolitanen Soundtrack liefert.

Wer sich hier noch den ihren Film Capital über Washington von 2000 anschaut, wird bald feststellen, dass es der Künstlerin, die im Übrigen Semiotik studierte, auch hier nicht um die bloße Darstellung von…

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