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Titel: Social Design · von Robin Mallick · S. 202 - 207
Titel: Social Design , 2011

DENKRAUM V: Social Design Interkulturell
Robin Mallick
Sanfte Klänge und experimentelle Baugerüste bei 48°C: Neue Orte für urbane Kultur in Indien“.

DJ Sets in den Clubs der Fünfsternehotels, Ausstellungseröffnungen an noblen Adressen, Konzerte in Lieblingsrestaurants der aufstrebenden Mittelschicht – so macht Kultur Spaß. Oder? Für fünf Prozent der Bevölkerung Indiens (und das sind immerhin mehr als 50 Millionen Menschen) durchaus, aber die weiteren 1,2 Milliarden Einwohner sind dabei von vornherein ausgeschlossen.

In einem Land, für dessen Bewohner die soziale Herkunft und der jeweilige gesellschaftlich-ökonomische Status zentrale Sortierungskriterien sind, ist die daraus resultierende Separierung von Veranstaltungsorten und Treffpunkten traditionell ein wichtiger Ordnungsaspekt für die Funktionsfähigkeit des täglichen Lebens.

Der urbane Alltag und das kulturelle Leben bieten – ebenso wie die zahlreichen religiösen, kulturellen und politischen Festivitäten – selten Gelegenheit für soziale Integration. Das liegt selbstverständlich nicht nur an den Orten des Geschehens. Es ist allerdings ein sehr wesentlicher Aspekt für den Diskurs über Gesellschaft, Kultur und Leben in den Städten, zumal die öffentlichen Kunst- und Kulturinstitutionen diese Kommunikationsfunktion immer weniger zu erfüllen vermögen und obendrein in den größten indischen Städten ein chronischer Mangel an Räumen für künstlerische Produktion und Präsentation besteht. Wie könnten also zeitgemäße Konzepte und Orte für Kultur und soziokulturelle Teilhabe aussehen? Um die fest gelegte Relation zwischen sozialer Rangordnung und Zugang zu kulturellen Veranstaltungen (temporär) zu durchbrechen, haben einige Künstler Initiativen gestartet.

Tatort Hauz Khas Village

Selbstverständlich haben Künstler eine große soziale Verantwortung. Das findet nicht nur Avinash Kumar. Der 31-jährige Grafikdesigner hat die Agentur Quicksand mit an den Start gebracht und ist…



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