Martin Conrads
Samplermuseum
Das Johnny-Cash-Sample auf der Bionaut-Maxi macht seine Sache wirklich gut. (Von Bob Wills zu Jeff Mills führt ein schmaler Pfad, den wir so unpassierbar auch wieder nicht finden). Martin muß man mögen: so jemandem Kassetten aufzunehmen macht Spaß.”
Andreas Neumeister – Gut laut1
“martin quickly picked up the actual rhythms of sound as the series -; of beats rose at once to a higher frequency, dropped back, rose, dropped.”
o[rphan]d[rift>]2
“dagegen veranstaltet martin jetzt so einen pop-theorie-mix, ja so auf voodoo-art bespricht er die situation, daß man sich hinterher nicht mehr auskennt, wo ist der ernst, wo der spaß, wo anfang, wo ende”
Kathrin Röggla – Irres Wetter3
1. »Eigentum ist Sampling«
Richard Shusterman, der 1992 in seinen Buch “Kunst Leben” dem Pragmatismus eine Lanze brechen wollte, blieb bei der Analyse der Samplingtechniken des Rap (“oder des ‘HipHop’, wie er bei den Eingeweihten auch heißt”4) auf halbwegs stocksteifer Strecke im Versuch stecken, Sampling als enttäuende Kulturtechnik zu dechiffrieren: “So wie die Dichotomie Schöpfung/ Aneignung in Frage gestellt wird, wird auch die tiefgehende Trennung von kreativem Künstler und aneignendem Publikum in Frage gestellt. Umformende Wertschätzung kann selbst zur Kunst werden.”5 Das vorsichtige Vorgehen beim Einschätzen einer Möglichkeit war dabei schon längst ins Faktische umgeschlagen. Der hier in Anschlag gebrachte Werkbegriff, nach dem “das vermeintliche Originalkunstwerk selbst stets ein Produkt eingestandenen Ausleihens ist, der einzigartige und völlig neue Text immer ein Gewebe aus den Echos und Fragmenten früherer Texte”6 sei, spielte für die Praxis des Samplings keine Rolle mehr: HipHop, Techno und…