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Ausstellungen: Bielefeld · S. 304 - 305
Ausstellungen: Bielefeld , 1990

Heinz Liesbrock
Sammlung Marzona

»concept art – minimal art – arte povera – land art«

Kunsthalle, 18.2. – 8.4.1990

Die Entwicklung der bildenden Kunst in den achtziger Jahren war bestimmt durch eine rapide Abfolge unterschiedlicher, durchaus konträrer stilistischer Richtungen. Gegenüber solch extremen Pendelschlägen, wie sie durch Stichworte wie Neue Expressivität oder Neo Geo angedeutet werden, zeigt sich uns die Kunst der sechziger und siebziger Jahre heute als eine fast homogene Formation. Es gab neben der Pop-art, die sich der ästhetischen Verwandlung der Bilder und Vorstellungen der Alltagswelt widmete, eine generelle Tendenz der Kunst zur Reduktion ihrer Mittel und zur Reflexion ihrer Grundlagen.

Solche Benennungen, wie Minimal- oder Konzept-Kunst, Arte Povera oder Land-art meinen in sich durchaus differenzierte ästhetische Konzepte, die aber alle verbunden sind durch ein strenges Nachdenken über die Bedeutung der Kunst unter veränderten sozialen und geistigen Bedingungen. Die Kunst dieser Jahre war gekennzeichnet durch immer schwächer werdende sinnliche Impulse, sie zog sich zurück in einen inneren, allein noch reflexiven Bereich. Wenn man einen idealen Endpunkt formulieren wollte, dem sie in aller Unterscheidung ihrer äußeren Gestalt zustrebte, so hätte man sie ein zur Form gewordenes Nachdenken zu nennen. Nicht von ungefähr hieß denn auch eine ihrer wichtigsten, von Harald Szeemann eingerichteten Ausstellungen “When Attitudes Become Form”.

Egidio Marzona, der aus Bielefeld stammt, betrieb bis in die siebziger Jahre in Düsseldorf eine Galerie, in der er vor allem Arbeiten der Pop-art handelte. Seine private Leidenschaft aber galt jenen reduzierten künstlerischen Ausdrucksformen, deren Entstehung und Entwicklung er wie kein zweiter in Deutschland sammelnd begleitet hat. Seine…


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