GABRIELE BESSLER
Sammlung DaimlerChrysler
Fotografie, Video, Mixed Media
Galerie der Stadt Sindelfingen, 14.9. – 2.11.2003
Es scheint einen Ort zu geben, an dem das Werk des im Stuttgarter Raum ubiquitären Konzerns DaimlerChrysler wirklich zu Hause ist: in Sindelfingen. Dies gleich in zweierlei Hinsicht. Unweit des historischen Schlachtfeldes, wo sich im 16. Jahrhundert die Bauern kriegerisch gegen ihre Herren erhoben, ist heute die Produktionsdependance als größter Arbeitgeber der Region nicht nur architektonisch stilbildend kaum mehr aus dem Stadtbild wegzudenken. Nicht zuletzt aus dieser engen Verbundenheit findet auch der “Kunstbesitz” des Hauses, das heißt eine Werk-Auswahl, hierselbst ab und zu eine Heimstatt in der städtischen Galerie.
Die umfangreiche Kunstsammlung, 1977 mit Malerei der klassischen Moderne – vorwiegend des südwestdeutschen Raumes – und des Bauhauses initiiert, ist inzwischen auf über 1300 Arbeiten angewachsen und spätestens seit 2001 unter der Ägide der Kunsthistorikerin Renate Wiehager international und auch medial erweitert. Da jener Kunstbesitz nun – der Globalisierung und dem Primat der Öffentlichkeit geschuldet – wie einst im Gepäck ständig reisender Herrscher als kostbares Unterpfand territorialer Ansprüche ständig durch Deutschland und die Welt tourt, erfährt er zwischendurch immer mal wieder Verstetigung, und das Publikum Möglichkeiten vergleichender Einblicknahme. Dies geschieht entweder im Berliner Haus Huth, wo stets wechselnd ca. 100 Arbeiten zu sehen sind, oder regelmäßig eben in der übersichtlich-vertrauten Sindelfinger Stadtgalerie, deren Räumlichkeiten zu konzentrierter Auswahl animieren. Ein begrüßenswertes Konzept der Öffnung – im Gegensatz beispielsweise zur Sammlung der Deutschen Bank, die weitgehend verborgen ist.
Der derzeitige, wirklich sehenswerte Querschnitt knüpft geschickterweise an die Präsentation von 2001 an, in…