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Ausstellungen: Köln · von Uta M. Reindl · S. 406 - 406
Ausstellungen: Köln , 1999

Uta M. Reindl
Samm Kunce

Galerie Thomas Rehbein, Köln, 2. – 28.7.1999

Hans Haackes grasbewachsener Erdhügel aus den sechziger Jahren war Teil seiner ökologischen Versuchsanordnung zur Energie und den Elementen Wasser, Luft und Erde. Nur im ersten Moment erinnert daran der raumgreifende, mit zartem Gras dicht begrünte Erdhügel, den die Amerikanerin Samm Kunce (1956) in der Galerie Thomas Rehbein installiert hat. Doch allein die Bezugnahme der Installation zur Räumlichkeit legt ein anderes Anliegen nahe.

Im schmalen Eingangsbereich der Galerie hat die “Naturplastik” ihren Ausläufer, der an der Wand entlang und beleuchtet vom Pflanzenlicht aus Blechlampen im zeitgemäßen Design in den Ausstellungsraum führt. Dort wächst er zu einer beachtlichen Erdformation an und nimmt den Dialog mit vier großformatigen Farbfotos an der Wand gegenüber auf. Diese dokumentieren aufgeworfene Erde der bundesweiten Baustelle für die ICE-Trasse entlang der Autobahn und wurden aufgenommen in Limburg/Diez. Wer jedoch in dieser Konstellation ökologische Kritik an der von menschlicher Ausbeutung betroffenen Natur zu entdecken glaubt, der irrt. Allein Erdveränderungen, die sich im öffentlichen Raum ereignen und im weißen Kubus künstlich angelegt werden, interessieren die amerikanische Künstlerin. Ein phänomenologisches Interesse an künstlicher Natur steht da im Vordergrund, jedes ökologische Anliegen lehnt sie strikt ab. Dieser Intention scheint der zweite Ausstellungsbereich eher gerecht zu werden: Die Erdmassen dort, die im übrigen auf einem mit Plastik bedeckten Holzgestell installiert sind, scheinen förmlich durch die Galerie-Wand zu fließen und nehmen den zweiten Raum so ein, dass der Pfeiler mitten drin von Erde umspült wird. Auch hier kommen die Halme des Schattengrases im warmen Licht…


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