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Biennalen: Lille · von Fabian Stech · S. 311 - 313
Biennalen: Lille , 2004

FABIAN STECH
Sag’s mit Blumen

Lille Kulturhauptstadt 2004
Robert Filliou – 28.12.2004, Marc Devade – 16.2.2004

Flower Power
Musée de l’hospice Comtesse, Palais des Beaux Arts, Palais Rameau, 6.12.2003 – 5.3.2004

Lille ist es, Graz war es, und Braunschweig will es gegen 16 Konkurrenten im Jahr 2010 werden. Kulturhauptstadt! Melina Mercouri erfand diesen Titel, um ihn 1985 Athen zu verleihen. Neunzehn Jahre später ist es Martine Aubry, die Lille und ihrer Amtsperiode als Stadtoberhaupt Glanz verleihen möchte. Manch einer mutmaßt, es seien auch ihre, durch die Wahlniederlage Jospins düpierten Ambitionen als “Premier Ministre” Frankreichs im Spiel, doch die Planung von Lille 2004 geht bereits auf das Jahr 1996 zurück. 15% des Budgets von 73 Millionen Euro hatte noch Lionel Jospin zugesagt. Ganz abgesehen von den Motiven scheint zu gelten, dass, wie einheitlich der Wille der Politik zur Präsentation einer Stadt als Zentrum der Kultur auch immer sein mag, die eigentliche Repräsentation der Kunst in solchen Großveranstaltungen disparat ausfällt. Aus der Vielzahl von Veranstaltungen, die in drei Saisons eingeteilt wurden und von einem Bus für Kinder vom omnipräsenten Atelier Van Lieshout über Installationen von Daniel Buren und Annette Messager zu einer schlechten Ausstellung über das Gedächtnis im Centre le Fresnoy hin zu Robotern und Rubens reicht, seien drei Veranstaltungen genauer betrachtet.

Das Consortium hatte die Ausstellung “Flowerpower” in einem Interview im KUNSTFORUM Bd. 167 als “vielleicht genau die eine, die zu viel ist” bezeichnet. Dem entsprechend hätten die, in drei verschiedenen Ausstellungsräumen und verschiedenen Außeninstallationen zusammengestellten Werke zum Motiv der Blume, arbiträr, eklektisch oder…



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