Reinhard Ermen
Russell Maltz: TIME / PLACE
“New Works on paper and glass”
Galerie Dr. Istvan Schlegl, Zürich, 6.3. – 18.4.1998
Russell Maltz, 1952 in Brooklyn N.Y. geboren, ist Maler. Man wird ihn der konkreten Kunst zuordnen, obwohl die kühle Akkuratesse, die normalerweise so eine Etikettierung begleitet, ihm eigentlich fern liegt. Zwar macht er mit Arbeiten auf sich aufmerksam, in denen die monochromen Farbfelder mit der Geometrie des Trägers ein Auskommen finden, doch die Ungeniertheit, mit der er der Farbe Freiheiten gestattet, bis hin zu bewußt einkalkulierten Ungenauigkeiten, verrät Unabhängigkeit. Der Umgang mit glücklich umfunktionierten Trägern, Türblättern und stapelfertigen Lattenbündel aus Baumärkten und anderen Fundstücken, die ihr Herkommen keinesfalls verleugnen, könnte einmal das Gesicht konkreter Strategien ganz allgemein verändern. Abgesehen davon löst er sich immer wieder von der Wand, sucht den Boden auf und findet andere Orte für seine Objekte, die darauf angewiesen sind, von der Farbe berührt zu werden. Ein natürlicher, praktischer Sinn verbindet sich mit konzeptionellen Perspektiven und bewahrt ihn vor den Krisen, die an allen Ecken und Enden den ambitionierten Künstlern auflauern. Typisch für Russell Maltz ist womöglich ein dialogisches Prinzip, das durch Gegensatzpaare genährt wird. So markiert er viele seiner Arbeiten mit dem Begriffsfeld “Painted/Stacked” (= Gemalt/Gestapelt – im Deutschen spricht sich dieses Paar nicht gut). Ein Installationsprojekt, das zur Zeit seinen Weg über Backnang (Städtische Galerie) und Basel (Kunsthaus/Kunstverein Baselland) den Weg nach Dortmund (Kunstverein) nimmt, steht unter dem Zeichen von “ACCU-FLOW” (= Accumulation-Fluorescent). Und die neuen Arbeiten auf Papier und Glas, die in Zürich bei Schlegl…