FRIEDEMANN MALSCH
Rumpsteak oder Forelle blau?
Infermental – 4 Video-Installationen
Kölnischer Kunstverein, 10. -13.4.1986
Lydia Schouten (Hg.): Infermental V, Con Rumore, 1986
Gabor und Veruschka Body (Hg.): Axis – Video/Buch
Die Installationen
Der Kölnische Kunstverein als Gastgeber für eine Geburtstagsparty: INFERMENTAL, »The first international Magazine on Video«, feierte fünfjähriges Bestehen; wahrlich eine bewundernswerte Lebensdauer für eine kommerziell ausgesprochen erfolglose Publikation im Zwischenbereich der annähernd gleichmäßig stark prosperierenden Bereiche des Kunst- und des Videomarktes. Respekt vor der Durchhaltekraft des Gründers Gabor Body und aller seiner Freunde und Mitarbeiter, vor der strategischen und taktischen Intelligenz, die für eine Finanzierung und Organisation dieses Projektes erforderlich waren. In der Tat: INFERMENTAL ist heute ein Begriff, wenn nicht gar eine Institution für die Information der interessierten Öffentlichkeit über die Entwicklungen und das Geschehen im Video-Bereich. Die anläßlich der Ausstellung erneut gezeigten umfangreichen fünf Ausgaben (plus einer »Sondernummer Nordrhein-Westfalen«) unterstreichen diese Funktion deutlich.
Vier Künstler und -gruppen zeigten Installationen zu Ehren von INFERMENTAL: M. Raskin Stichting Ens., Lydia Scheuten, Gusztáv Hámos und Cornelia Barnat/Anna Kabzan. Alle sind sie mit INFERMENTAL verbunden, haben schon Beiträge zu verschiedenen Ausgaben beigesteuert. Auch in den Installationen wird der pluralistische Ansatz des Video-Magazins deutlich. Oberstes Gebot ist die Information; ästhetische, qualitative, thematische, weltanschauliche Fragen spielen nur untergeordnete Rollen.
Die Installation von Barnat/Kabzan zeigte zwar einige gute Ansätze, insgesamt aber führte sie nicht zu einer verdichteten Formulierung und erschien folglich unausgereift. Sowohl der Einsatz des Videos (kleiner Monitor in einem mit Schaumstoffresten gefüllten Mülleimer; das Tape zeigte zu monotonen elektronischen Rhythmen musizierende Kinder) wie auch das…
