Rumänien
Șerban Savu und Atelier Brenda (Nana Esi und Sophie Keij)
WHAT WORK IS
Kommissarin: Ioana Ciocan Kurator: Ciprian Mureșan Ort: Giardini und Neue Galerie des Istituto Romeno di Cultura e Ricerca Umanistica (Palazzo Correr, Campo Santa Fosca, Cannaregio 2214)
In seltsam wackeliger Schrift ist großformatig an der Fassade des rumänischen Pavillons das Begriffspaar „work“ und „leisure“ – „Arbeit“ und „Freizeit“ – zu lesen. Doch mit der in Deutschland gerne von der jungen Generation angestrebten Work-Life-Balance hat das von Nana Esi und Sophie Keij („Atelier Brenda“, Belgien) gestaltete Begriffspaar sehr wenig zu tun. Die beiden Künstlerinnen, die mit dem für Rumänien antretenden Künstler Șerban Savu zusammengearbeitet haben, gestalteten auch jenen in der gläsernen Eingangstür des Pavillons eingelassenen münzförmige Metallspion aus Nickel, auf dem Freizeitsymbole der westlichen Welt abgebildet sind. Der Spion macht im Innenraum an der Wand das Arrangement der Gemälde von Șerban Savu sichtbar. Unter dem Titel What Work Is präsentiert der rumänische Künstler dort seine Werke der letzten fünfzehn Jahre in wohlgeordneter Petersburger Hängung. Im Stil des sozialistischen Realismus manifestieren die verschiedengroßen Gemälde gleichwertig sowohl sozialistische Ikonen aus dem Arbeitsalltag als auch ganz relaxte Freizeitmomente.
Unter dem Titel Das Polyptychon von Arbeit und Freizeit und inspiriert von venezianischen Kirchen, vielmehr den Strukturen der mehrflügeligen Altare dort, hat der im kommunistischen System unter Nicolae Ceaușescu aufgewachsene Künstler seinen Raum im Giardini gestaltet, mit dem er die mitunter noch sehr verbreitete Mentalität des Ostblocks kritisiert, Arbeit im Leben eines Menschen für das Wichtigste, wenn nicht gar für ein Heiligtum zu halten.
Der…