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Ausstellungen: Berlin · S. 287 - 288
Ausstellungen: Berlin , 1988

Thomas Wulfen
Rüdiger Preisler

Off Galerie, bis 15. 12.1987

Sein Arbeitsmaterial ist Beton. In einer früheren Ausstellung, am selben Ort. hatte der Künstler einen Quader von 13 Kubikmeter Beton in die Galerie wuchten lassen. Daneben stand ein Ensemble von Tisch und Stuhl, ebenfalls aus Beton gefertigt. In der jetzigen Ausstellung, ebenfalls in der Off-Galerie, fand das Ensemble einen Widerpart in einem Stuhlpaar, wobei der eine auf dem anderen zu sitzen schien. Das Paar war diesmal aus Stahl gefertigt, so als habe sich RÜDIGER PREISLER von den plastischen Betonarbeiten entfernt. Dafür stand die Malerei im Vordergrund. Mittel für diese Auseinandersetzung blieb Beton und Stahl, auf durchaus unterschiedlicher Weise. Bei genauerem Hinsehen mochte das Ergebnis allerdings widersprüchlich sein. Ein “Das Tafelbild” benanntes Ensemble aus Stahl und Beton präsentiert eine abstrahierte Staffelei und dahinter, nebeneinander aufgestellt, eine Reihe von Betonbildern. Sie werden hergestellt, indem die Betonmasse in einen Stahlrahmen gegossen wird, einen Stempel aufgedruckt bekommt und die Masse danach austrocknet. Jedes einzelne Bildwerk ist so nummeriert, ist darin unterscheidbar. Dieses Unterscheidungsmuster scheint nahezulegen, daß die Bilder tatsachlich ununterscheidbar seien. Dem ist aber nicht so, Struktur und Oberfläche jedes einzelnen Bildes sind unterschiedlich, auch wenn dies nur bei genauerem Sehen zu bemerken ist. Eine zweite Bedeutung mag sich dabei auftun: die Installation ..Das Tafelbild” könnte ein kritischer Reflex auf die massenhafte Verbreitung von Kunstwerken sein, deren Unterscheidbarkeit auch nur noch abhängig ist von einem bestimmten Diskurs. Ob so etwas in der Installation von Rüdiger Preisler mitgemeint ist. steht allerdings zur Diskussion. Schließlich konterkarieren die anderen Arbeiten…


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