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Titel: Das Gartenarchiv · von Maria Vogel · S. 190 - 191
Titel: Das Gartenarchiv , 1999

Rudi Molacek

Kunst zu produzieren oder zu rezipieren, setzt die Fähigkeit voraus, Außenwelt bewußt zunehmen. Das bedeutet, Neues mit bereits gemachten Erfahrungen in einen Kontext bringen zu können. Je umfassender das geschieht, desto spannender das Ergebnis. Rudi Molacek geht es weniger um etwas Umfassendes, als um das Erproben verschiedener Varianten ein und desselben Themas. Nicht zum erstenmal wählt er ein populäres Motiv. Waren es in einem “Insert” in der Zeitschrift “Parkett” verschiedene Tiere oder in New York Aktionen rund um Mode und Essen, so sind es diesmal Blumen. Es reizt Molacek, sich gerade mit solchen Dingen zu beschäftigen, die nach enormer Innovation verlangen, wenn daraus nicht Banalität oder gar Kitsch werden soll. In der Luzerner Galerie Meile ist es ihm gelungen, aus vielen, hie und da gar nicht besonders bemerkenswerten Einzelteilen ein Ambiente zu schaffen, das eine persönliche und lustvolle Ausstrahlung hat.

Wie in einem Blumengeschäft sind Sträuße von Tulpen und Margeriten, von Rosen, Nelken und Anemonen in Vasen verteilt. Verschiedene gebastelte Accessoires füllen die Lücken und vollenden die Präsentation. Auch die Preisangaben fehlen nicht, denn alles hier ist käuflich, und es wird während der ganzen Ausstellungsdauer fortlaufend ersetzt. Das phantasievolle Interieur hat die Luzerner Floristin Priska Isenschmid gestaltet. Die glänzenden Blumenbildchen an der Wand ähneln Aquarellen. Es sind aber leuchtendfarbige Computerarbeiten. Im Souterrain finden sich große und kleine, über und über mit Blumen übersäte Ölbilder und schwarzweiße Fotos von Blumen in Vasen, in denen Molacek gekonnt mit Licht und Schatten spielt. Der Wechsel von Ölbild und Fotografie ist perfekt inszeniert. Molaceks…

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