Rückbesinnung auf Europa
Hans Strelow im Gespräch mit Heinz-Norbert Jocks
Hans Strelow, der als Galerist zum alten Gestein gehört, feiert gleich mehrere Jubiläen. Was sich seit seinen Anfängen vor vierzig Jahren verändert hat, worum es ihm seit jeher gegangen ist, darüber sprach Heinz-Norbert Jocks mit dem Mann, der Düsseldorf die Treue hielt, obwohl sein Herz für Paris und New York schlägt.
***
Heinz-Norbert Jocks: Da Sie, ehe Sie Galerist wurden, als Journalist tätig waren, gehen Sie vielleicht nicht ganz vorbehaltlos in ein solches Gespräch, oder?
Hans Strelow Doch völlig. Fragen Sie mich einfach nur!
Nun feiern Sie das 40jährige Bestehen Ihrer Galerie mit Emil Schumacher.
Ja, und zwar deshalb, weil es sich so ergeben hat, dass wir Schumacher gleichzeitig seit 30 Jahren exklusiv vertreten. Bei der Durchsicht der Chronologie der Galerie stellten wir fest, dass es die fünfundzwanzigste Ausstellung ist. Die Tatsache, dass er eine so große Rolle in meiner Galerie spielt, verdeutlicht, dass ich ihn für einen ganz wichtigen Künstler halte.
Warum schätzen Sie ihn so hoch ein?
Weil er nicht nur einer der wenigen Künstler in Deutschland, sondern in Europa ist, der in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts in der abstrakten Malerei eine ganz eigene und unabhängige Bildsprache gefunden hat. Ihm ist es gelungen, diese ganz aus sich heraus, ohne Einflüsse von außen und auch ohne, wie ihm unterstellt wurde, Bezug zur Höhlenmalerei zu schaffen. Zudem war er ein Künstler, der sich immer auf das eine Bild konzentrierte, an dem er gerade arbeitete. Auch deshalb haben die Werke diese ungeheure Kraft und überragende Qualität, jedes…