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Titel: Das Gartenarchiv · von Eszter Babarczy · S. 138 - 139
Titel: Das Gartenarchiv , 1999

Róza El-Hassan

Man sieht auf den ersten Blick, daß die Arbeiten von Róza El-Hassan stark begrifflich oder anders genannt konzeptuell sind, doch sind sie in erster Linie Objekte. So weist die Vermeidung von allzu poetischen Titeln auch darauf hin, daß die Werke nicht als Symbole, Metaphern oder andere poetische Manifestationen gemeint sind, die die Objekte in einer verbalen Bedeutung auflösen, sondern vielmehr für sich selbst stehen, man könnte sagen, sich selbst bedeuten. Reine Begrifflichkeit einerseits und reine Gegenständlichkeit andererseits: Die Künstlerin drängt den Betrachter in eine Haltung mit Disziplin, ja reiner Askese, die keine vagen Fantasiebilder oder Projektionen mit persönlichen Inhalten in das Werk erlaubt. Es mag sein, daß diese Strenge noch aus der von monochromer Malerei geprägten Erziehung stammt, doch sie vertritt dies mit einer Selbstverständlichkeit, die unter den ungarischen Künstlern ihrer Generation einzigartig ist. Sie verzichtet auf anmutige, poetische Ideen, auf Objektmetaphern, auf geheimnisvolle Techniken, auf die Umkehr kultureller Bedeutungen, auf Witz und sogar auf die Ironie, welche als Charakteristikum vieler hervorragender junger ungarischer Künstler genannt werden kann. Die Spannung der Werke wird von dem Verhältnis zwischen Begrifflichkeit und Gegenständlichkeit und von der genauen Ausarbeitung ihrer Paradoxien getragen. Der Prozeß der Entstehung bedarf zumeist minutiöser Arbeit, die Ausführung ist bei vielen Werken zugleich ein Durchdenken des Problems. So auch der Prozeß, bei dem Wandobjekte schichtweise mit verschiedenen farbigen Plastikfolien bespannt werden, oder die vielen Skizzen, die die “Stretched Objects” vorbereiten (und welche Teil des Werkes sind), aber ebenso die Serienhaftigkeit einer Arbeit wie das Anbohren des Basaltbrockens mit vielen…

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