Max Glauner
Ross Birrell & David Harding
»Winter Line«
Kunsthalle Basel, 17.1. – 23.3.2014
Wer kennt den syrischen Braunbären Wojtek? Hierzulande wohl kaum jemand. Die Suche bei Wikipedia und Youtube könnte Auskunft geben. Man würde dadurch überrascht, dass der Bär bis heute sowohl in Polen, als auch in Schottland, Bekanntheit, ja Popularität genießt und stieße auf eine Geschichte, die vor dem brutalen Hintergrund des zweiten Weltkriegs an Rührung und Mitgefühl nichts zu wünschen übrig lässt, zumal die Herkunft des Bären an aktuelle Krisen- und Kriegsgebiete denken lässt: Das im Irak stationierte 2. polnische Armeekorps adoptierte 1942 einen jungen, von der Mutter verlassenen Braunbären. Zutraulich und anschmiegsam, wurde er zu ihrem Maskottchen. Im Frühjahr 1944 bekam das Tier mit Genehmigung des britischen Oberkommandos kurzerhand einen militärischer Rang zugeteilt und dergestalt humanisiert, Papiere ausgestellt, nachdem die Hafenbehörde von Alexandria seine Einschiffung nach Neapel verweigert hatte. Bei der verheerenden Schlacht um Monte Casino erwarb Wojtek dann auch soldatische Meriten, indem er schwere Mörsergranaten durch Feindesland bugsierte. Nach Kriegsende folgte Wojtek 3.000 polnischen Soldaten in das Armeelager Winfield Camp im schottischen Hutton und erfreute nach der Demobilisierung bis zu seinem Tod 1963 die Besucher des Zoos von Edinburgh.
Wann der kleine, 1937 ebenda geborene Künstler und Lehrer David Harding, er gründete 1985 das legendäre Department of Environmental Art an der Glasgow School of Art, dem drolligen Meister Petz zum ersten Mal begegnete, ist nicht überliefert. Doch die Begegnung muss ihn derart beeindruckt haben, dass er 1973 seine erste Skulptur nach ihm fertigte, die später als Schenkung an…