Wien
Roman Signer
Galerie Martin Janda 13.03. – 30.05.2020
von Sabine B. Vogel
Vor mehr als dreißig Jahren lernte Martin Janda den Schweizer Roman Signer während seiner Recherche für eine Ausstellung in Krems kennen. 1993 stellte er Signers Werke in seiner kurz zuvor eröffneten Galerie aus. Das war damals ein gewagter Schritt, denn es hagelte heftige Kritik. Signers Arbeit mit Luft, Sand, Gewicht, später mit Sprengstoff, sein Interesse an physikalischen Experimenten und Regelübertretungen passten nicht in den strengen, politisierten Zeitgeist der 1990er Jahre. Aber genau dieser in Aktionen erweiterte, „poetisch-humorvolle Skulpturbegriff“, wie Janda es beschreibt, interessierte ihn. Seither arbeiten die beiden zusammen. Mittlerweile gibt es keine Zweifel mehr als dem wegweisenden Werk des 1938 geborenen Künstlers. Jetzt zeigt Signer in Wien neueste Arbeiten. Auch hier sind wieder Zeit, Bewegung, Veränderung die zentralen Parameter, umgesetzt mit den Materialien Wasser, Feuer, Luft und Erde, etwa in dem von der Decke hängenden Videoprojektor. Darunter steht ein Ventilator auf einem Sockel, der den Apparat hin- und herschwingen lässt. So bewegt sich das Bild über die Wände – die perfekte Korrelation zu den Aufnahmen. Denn in dem Video sehen wir Roman Signer mit Helm und Fernbedienung in einem VW-Bus sitzen. Im Innenraum des Autos steuert er eine Drohne, eine zugleich bedrohliche und herrlich-absurde Aktion. Ursprünglich wollte er den Drohnenflug in einem Helikopter durchführen, eine Verdoppelung sozusagen – aber das wollte niemand mitmachen, wie er erklärt. Jetzt übernimmt der Ventilator die Partnerschaft und schafft eine Projektion, die uns so schwindelig werden lässt, als säßen wir selbst in der…