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Ausstellungen: Aachen · von Annelie Pohlen · S. 338 - 340
Ausstellungen: Aachen , 2007

Annelie Pohlen
Roman Signer

»Kunstpreis Aachen 2006«
Ludwig Forum, 15.12.2006 – 25.2.2007

Es kann vergnüglich sein, darüber zu spekulieren, warum es für Künstler wie Roman Signer keinen besseren Produktionsort geben kann als sein Heimatland, die Schweiz. Jean Tinguely erfindet für seine ” Hommage to New York” 1960 eine monumentale Maschine, deren grandioser Sinn darin besteht, sich aufs Perfekteste selbst zu zerstören. Peter Fischli und David Weiss gelingt es 1987, den ” Lauf der Dinge” zum unterhaltsamen Fall brillant organisierter Katastrophen zu kondensieren.

Auf der Insel unangefochtener Ordnung und Präzisionsuhren dient die Zündschnur vornehmlich der Optimierung des Verkehrsflusses durch Tunnel und der Sicherheit vor ungefragt abstürzenden Felsbrocken. Unter den Werkzeugen des Bildhauers zählt diese naturgemäß zu den spektakulärsten, um im Katastrophalen den hintergründigen und elementaren Kräften der Existenz zu einer sich in präzisesten Abläufen des Flüchtigen konstituierenden Form zu verhelfen.

Der 1938 im Appenzell geborene ” Bildhauer” wird 2006 mit dem renommierten Kunstpreis der Stadt Aachen geehrt und schenkt ihr im Gegenzug eine wunderbare Ausstellung, die nun erstmals auch in Deutschland Roman Signers in den letzten dreißig Jahren entstandene Reisefotos wie eine preziose Legende an den Wänden ausbreitet. Derart wird der Betrachter seinerseits auf die Reise geschickt und begegnet einem aufs schönste mit den im globalen Alltag aufgelesenen Bildern ausgestatteten Wirklichkeitsuniversum, dessen Essenz Signer seit den frühen 70er Jahren mit ungebrochener Intensität auf der Spur ist.

Das hört sich großartig an, ist es auch, nur eben nicht im Sinne des Spektakulären, sondern des beispiellos Einfachen, dessentwegen seine vielfach…



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