Annelie Pohlen
Roman Ondak
»Within Reach of Hand or Eye«
K21, Düsseldorf, 25.2.12 – 28.5.12
Hätten Sie es gewusst?” Zur Eröffnung halten Mitarbeiter höflich wie Hostessen Präsentkörbe voller Zettel bereit. Auf diesen laden „junge Experten” zum Gespräch in der Ausstellung „Within Reach of Hand or Eye”. Die Frage nach dem Erscheinen von „Gullivers Reisen” wird gleich beantwortet: 1726. Was es damit auf sich hat und wer sie überhaupt gestellt hat, bleibt offen. Im ersten Raum wird sie ohnehin von der Fülle an in Vitrinen und an den Wänden verteilten Einblicke in eine aus der Zeit gefallene Sammlung von Plakaten, Zeichnungen, Fotos, Gemälden, Landkarten, Postkarten und Briefen mit und ohne Einzeichnungen geflutet. Aktuell erscheint – wenigstens der Kleidung wegen – das heiter bis turbulente Treiben am Ufer eines ziemlich breiten Gewässers in einem eher unprätentiös beiläufig unter die Stücke geschleusten Video. Auf der Suche nach Zusammenhängen beugen sich Besucher mit der aus Geschichts- und Heimatmuseen vertrauten Intensität über die Vitrinen und studieren vergilbte ‘Dokumente’ aus einer Zeit, da die ‘Wirklichkeit’ noch nicht im virtuellen Raum um den Globus kurvte.
Eine Vielzahl von Künstlern legt Archive an, aus denen ihr Werk auf die eine oder andere Weise Funken schlägt. Wer sich vom nostalgischen Charme dieser ‘Fundstücke’ nicht vereinnahmen lässt, wird bald feststellen, dass der Absender- oder Empfängeradresse wegen der postalische Austausch so irgendwie nicht hat stattfinden können. Ob Autor oder Rezipient, es sind immer Roman Ondak und die Panamakanalzone. Letztere ist zwar eine Touristenattraktion mit quasimythischer Aura. Was es mit der Geschichte dieser Wasserstraße, die…
