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Ausstellungen: Salzburg · von Stephan Maier · S. 356 - 357
Ausstellungen: Salzburg , 2011

Stephan Maier
Rollenbilder – Rollenspiele

Museum der Moderne, Mönchsberg, Salzburg, 23.7. – 30.10.2011

Wir alle schlüpfen in Rollen, folgen Skripten, bewegen uns als Akteure und auf Bühnen, vor und im Publikum; wir alle sind Britney Spears in der Gestalt ihres Autors Thomas Meinecke: Ein Blick auf die Bildlichkeit der Begriffe offenbart uns die Gesellschaft als nur bedarfsweise eingeschränkte Veranstaltung eines lokalen Globaltheaters. Denn wir alle sind Schauspieler und Schausteller, Darsteller unterschiedlichster kultureller, sozialer und biologischer Haupt- und Nebenrollen, Star und Statist in den Sinnspielen des Lebens. Wir alle spielen Theater, um den gesellschaftlichen Normen und Erwartungen zu entsprechen, unser „Selbst“ als Schatten von Identität und Zweifel darzustellen.

Während das anfällige Konstrukt der Gesellschaft auf eine reibungsarme Koordination der Handlungs- / Wasserträger und ihre ad hoc übergestreiften Rollen angewiesen ist und „Spielverderber“ marginalisiert, therapiert, ein- oder aussperrt, thematisiert die Kunst die problematischen Reibungsflächen und Bruchstellen zwischen Rolle und Interpret; Kunst reflektiert unser Bedürfnis, hinter die Kulissen der Masken zu sehen, wo wir den wirklich wahren Menschen vermuten.

„Rollenbilder – Rollenspiele“ am Salzburger Museum der Moderne gibt erstmals einen eher überbordenden Überblick über das Phänomen des inszenierten Rollenspiels heute. Anhand von 400 Fotografien, Grafiken, Videoarbeiten und installierten Environments von rund 90 Künstlern (!) wirft sie sich die thematisch weit geschnittene Robe eines vorprogrammierten Blockbusters zu Festspielzeiten (!) über, will alles und jeden im standesgemäßen Übergrößenformat zeigen, oder zumindest kurz zu Wort kommen lassen. Was in Summe ein kaleidoskopisches Panorama entwirft, von den paraphrasierenden „Tableaux vivants“ des 19. Jahrhunderts bis zu den Rollenspielen in den sozialen…


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