Robin F. Williams
Ich wusste, dass du kommst.
Ein Interview von Anneli Botz
Es ist ein sonniger Wintermorgen in Greenpoint, New York City. Der polnisch geprägte Stadtteil im Norden Brooklyns hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Szeneviertel entwickelt. Hier lebt und arbeitet die Künstlerin Robin Francesca Williams, deren figurative Malerei ein neues Feld der Kunst absteckt: das der autonomen Frau, als Künstlerin, wie als Sujet. Williams, die 1984 in Ohio geboren wurde, zog vor über zehn Jahren in die Metropole. Wie viele junge Künstlerinnen in New York City, erlebte sie die ersten Jahre als extreme Herausforderung, auf finanzieller, aber auch auf kreativer Ebene. Als figurative Malerin sah sie sich der Zombie-Abstraktion gegenübergestellt, die gerade allgegenwärtig den Höhepunkt erreichte. Robin F Williams blieb sich treu, vielleicht auch aus Trotz, und malte weiter figurativ, erst Kinder, dann Männer, und endlich: Frauen. Rückblickend lesen sich die vergangenen zehn Jahre wie die Geschichte ihrer Emanzipation, von gesellschaftlichen Erwartungen, aber vor allem von der Dominanz des männlichen Blickes in der Kunst.
Es geht um die Autonomie der Künstlerin und um die Frage nach der idealisierten Darstellung von Frauen und tatsächlicher Repräsentation. Damit steht Williams nicht alleine dar. Seit einigen Jahren lässt sich in New York eine Generation junger Künstlerinnen ausmachen, die den Begriff der Figuration neu besetzen. Sie lösen sich von einer Darstellung des Weiblichen, die jahrhundertelang durch den Blick des männlichen Künstlers geprägt wurde. Hierbei stellen sie die Frau ins Zentrum der Arbeit, und begegnen ihr mit Elementen der Entfremdung, surrealistischen Zügen, differenzierter…