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Ausstellungen: München · von Hanne Weskott · S. 273 - 274
Ausstellungen: München , 1985

Hanne Weskott
Robin Beers, Tim Wheeler

München London Scenes
Kunstforum unter der Maximilianstraße, München
August/September 1985

Alles Reden über das Ende des alten Avantgarde-Begriffes und die daraus abgeleitete Unmöglichkeit eines noch wirklich Neuen in der Kunst haben die Schaffenslust nicht bremsen können. Die Akademien sind übervoll und die Künstler/innen finden immer neue Theorien und Konzepte, die ihre Arbeit über ein bloßes, trotziges ‘dennoch’ hinausheben. Seltener ist schon das freie Bekenntnis, daß es einfach die Lust am Malen ist, die sie zu immer neuen Produktionen antreibt. Daß unter einer solchen Prämisse der Begriff Stil nur als Einengung empfunden wird, erscheint folgerichtig. Diejenigen, die daraus die absolute Stilfreiheit ableiten, können durchaus auf einige namhafte Väter und besonders auf das Spätwerk vieler berühmter Künstler verweisen. Am sichersten ist in diesem Zusammenhang noch die Nennung von Picabia, dessen früher viel geschmähten Kitschbilder inzwischen durchaus die Anerkennung namhafter Kunstfreunde gefunden haben.

Tim Wheeler, Jahrgang 1941, lebt in London, wo er auch seine Ausbildung als Maler, an der Royal Academy erhalten hat. Nach verschiedenen Ausflügen in die abstrakte Malerei, bekennt er sich jetzt mit seinen London Scenes zu einer ganz privaten, subjektiven Kunst. Nur der Drang nach Öffentlichkeit widerspricht dieser Auffassung. Erst im Rahmen des Gesamtkonzeptes erhalten auch Wheelers Bilder ein anderes Gewicht. Gedacht war dabei an eine Fortsetzung der beiden »Chess Painting«-Aktionen von 1980 in Linz und 1981 in London. Der Grundgedanke ist einfach: jeder Spielfigur wird eine Farbe (Linz) oder Form (London) zugeordnet. Gemäß dem Spielverlauf füllt sich das Spielfeld immer mehr, weil ja die Positionen sichtbar…


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