Uta M. Reindl
Robert Whitman: Playback
».ghost and spirits and weird things.«.
MACBA Barcelona, 15. 9 2005 – 8. 1. 2006
Mich haben immer schon Gespenster, Geister und schräge Dinge interessiert”, meinte Robert Whitman einmal. Wer die Filme und gut dokumentierten Theaterstücke des amerikanischen Künstlers aus den sechziger und siebziger Jahre gesehen hat, glaubt ihm aufs Wort. In schummrigen Räumen, manchmal von wirren Lichtern erhellt, manchmal mit reichlich Papier oder Stoffen ausgekleidet, lässt Whitman oft auch üppig kaschierte Performer wie somnambul agieren. So in “Flowers” (1963), wo man sich, wie eine der damaligen Akteurinnen heute gesteht, in der Enge des Raumes geradezu wie in einer Gebärmutter fühlte. Whitmans Videos lassen schlichte, oft ein bisschen groteske Vorgänge ablaufen, wie das Aufschneiden einer Frucht und die aus dem Schnitt herausquellenden, glänzenden Perlen oder aufwirbelnden Federn. Reichlich von diesem audiovisuellen Material bot die retrospektiv angelegte Ausstellung im MACBA in Barcelona über den 1935 in New York geborenen und lebenden Künstler, der in den USA schon durch etliche Ausstellung gewürdigt wurde, in Europa eher weniger bekannt ist. Dabei wird Whitman mit der Happening-Gruppe um die Reuben Galerie in New York assoziiert, zu der etwa Jim Dine, Claes Oldenburg beziehungsweise Allan Kaprow gehörten. Auch stand er dem Fluxus-Künstler George Brecht sowie dem Judson Dance Theater Kreis nahe, mit John Cage, Merce Cunningham und Robert Rauschenberg. Robert Whitmann darf als eine bedeutende Kristallisationsfigur des Übergangs vom Abstrakten Expressionismus zur Pop Art gesehen werden, als Pionier der Projektionskunst mit Film im skulpturalen und installativen Kontext.
Doch nicht die mit Projektion operierenden…