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Ausstellungen: Berlin · von Michael Nungesser · S. 331 - 332
Ausstellungen: Berlin , 1991

Michael Nungesser
Robert Rehfeldt

»Denken Sie jetzt bitte nicht an mich«
Ephraim Palais Berlin, 8.8. – 26.9.1991

Im westlichen Teil Deutschlands dürfte sein Name nur wenigen bekannt sein, und doch hatte Robert Rehfeldt aus Berlin-Pankow – die “Fanfare von Pankow”, wie ihn Künstlerfreund Wolf Vostell titulierte – von allen DDR-Künstlern wohl die ausgedehntesten internationalen Kontakte: durch Mail-art. Er verstand Kunst als Sand im Getriebe (“Sei Kunst im Getriebe”), was er wohl auch zukünftig so halten wird, und arbeitete in “realsozialistischen” Zeiten als Kunstpartisan im dadaistischen Geist, beflügelt von Duchamp und Schwitters (Heartfield nicht zu vergessen), von Beuys und Staeck inspiriert. Das Enfant terrible des DDR-Kunstbetriebs fand natürlich keinen Weg in den devisenträchtigen Kunsthandel, operierte in den Grauzonen, eckte an und wurde vom Staat(ssicherheitsdienst) mißtrauisch beäugt und eingeschüchtert, konnte sich aber doch oft eulenspiegelgleich aus der Affäre ziehen. “Kunst ist, wenn sie trotzdem entsteht” (in Abwandlung vielleicht von Nietzsches Spruch “Das Entscheidende geschieht trotzdem”) lautet eine seiner ironischen Botschaften.

Vor einem Vierteljahrhundert wurde eine Ausstellung von ihm kurz vor der Eröffnung verboten, auch danach trat er wenig öffentlich hervor, hatte vor allem gute Kontakte zu polnischen Künstlern und nutzte die Graphik-Biennalen des Auslands als Podium (mit Risiken, wenn nicht die Genehmigung des Künstlerverbandes eingeholt wurde) – jetzt kann er in noblem Rahmen einen Werküberblick geben: rund 100 Arbeiten aus vier Jahrzehnten.

Rehfeldt ist ein Multitalent: Maler, Graphiker, Zeichner, Objektkünstler, Mail-artist, Filmemacher, Aktionist und visueller Poet. So steht’s in seiner Vita, die 1931 im pommerschen Stargard einsetzt. Aufgewachsen in Berlin und im österreichischen Bad Ischl, studierte…



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von Michael Nungesser

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