Claudia Posca
Robert Mangold
»Gemälde 1964-1994«
Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster, 12.2. – 2.4.1995
Robert Mangold (1937 in North Tonawanda/New York geboren, lebt in Washington) ist ein im Medium der Malerei konkret arbeitender Künstler. Neben Donald Judd und Sol LeWitt wird er zu den klassischen Vertretern der Minimal Art gezählt. Dennoch folgt sein vor dem Hintergrund des Abstrakten Expressionismus entwickeltes Werk trotz kunsthistorischer Zuordbarkeit nicht streng dem puristischen Ideal dieser Stilrichtung.
Das wird auch in der von Urs Raussmüller für die Hallen für neue Kunst in Schaffhausen vorbereiteten, und bis Anfang April in Münster zu sehenden Schau des Westfälischen Landesmuseums deutlich. Als einzige deutsche Station ist sie zugleich die bislang größte Retrospektive des amerikanischen Künstlers. Installiert wurde eine Werkpräsentation, die keine systematische Ordnung der in mehr als drei Jahrzehnten entstandenen Werke vornimmt. Das hat seinen Grund mit darin, daß Mangold die Hängung der fünfunddreißig überwiegend großformatigen Bilder persönlich vorgenommen hat und das Münsteraner Ausstellungskonzept dementsprechend Resultat seines bildnerischen Empfindens ist. Auf eine chronologische Abfolge bzw. auf eine thematische Verdichtung in Form einer Werkgruppenpräsentation ist verzichtet worden. Um so dezidierter wurde ein nach Phänomenalität und Gefühl funktionierendes Ausstellungsangebot verwirklicht. Mit Ausnahme des ersten Raumes, der seinem Frühwerk gewidmet ist und dem daran anschließenden, paradigmatisch erscheinenden Drei-Bilder-Raumes, der, räumlich abgetrennt, die meditative Atmosphäre eines dialogisch angelegten Bildgeschehens unmittelbar werden läßt, ist der überwiegende Teil der Exponate unabhängig voneinander zu sehen und doch gleichzeitig dem aktuellen Standard vor Ort eingepaßt. Die Bilder finden ihren Platz in Abstimmung auf räumliche Verhältnisse, in Relation zum Lichteinfall…