Robert Kushner
Seine Kunst begann damit, schreibt Carter Ratcliff in seinem Artikel “Art Stars for the Eighties” im Februar 1981, in dem er neben Robert Kushner die Malerin Susan Rothenberg und den Maler – Zeichner – Plastiker Robert Longo als Sterne der achtziger Jahre markierte, seine Kunst begann damit, daß er ein Tabu brach: nämlich das der heftigen Abwehr des Dekorativen in der Moderne.
Noch auf dem College hatte Kushner Kostüme angefertigt, die einer doppelten Aufgabe dienten: Sie fungierten sowohl als Requisiten für seine – später – berühmt gewordenen ,,Mode”-Performances und erwiesen sich zugleich als eindrucksvolle Wandbehänge.
Fasziniert war er schon früh von orientalischen Teppichen, wie er in einem Interview Robin White gegenüber bekannte. Zunächst hatte er sich allerdings mit der Bildhauerei beschäftigt. Es entstanden eine Reihe von Kunststoffplastiken in Wolkenform. Ein Besuch in New York lenkte die Aufmerksamkeit des geborenen Kaliforniers (1949 in Pasadena) auf die vielfältigen Erscheinungen des Straßenlebens, und besonders Lederjacken fielen ihm ins Auge, weil sie skulpturale Elemente entfalteten, sobald man sie angezogen hatte. Das beschäftigte ihn über sechs Monate; und er veränderte gewöhnliche Kleidungsstücke mit künstlerischen Mitteln. Die Kostüme brachten ihn folgerichtig auf das ‘ Medium der Performance mit allen seinen verschiedenen Richtungen. Seine künstlerische Arbeit nahm eine Wendung, als er bemerkte, daß sich Kostüme nur selten in ihrer wirklichen Form und Gestalt zeigen können. Kushner fing an, Kostümdesigns zu entwerfen, schließlich Designs, die sich nicht mehr auf spezielle Kostüme bezogen, auch wenn er das gleiche Grundmaterial verwendete, sondern eigenständige Qualitäten besaßen. Schon aus dieser Zeit resultiert sein…