Ripp Off. Boardwalk Surfing
Eine Gegenkultur nimmt ihren Anfang in Kalifornien
von Florian Waldvogel
Boardwalk Surfing oder Skateboarding begann in den späten 1950er-Jahren, die Surfbewegungen auf den Asphalt zu übertragen. In den frühen 1970er-Jahren fingen die Skater an, öffentliche Plätze und private Pools zu besetzen und verlagerten ihre Performance von der Vorstadt in den Stadtkern. Dogtown, eine Gegend zwischen Santa Monica und Venice Beach in Kalifornien, wurde in den 1970er-Jahren zum Ausgangspunkt einer neuen Skaterbewegung. Mehrere Surfer und Betreiber eines Surf-Shops gründeten das Zephyr-Team kurz Z-Boys, eine Gruppe von Outlaw-Skatern. Bei schlechtem Surfwetter und fehlenden Wellen begannen sie in den Straßen von Dogtown auf öffentlichen Plätzen und in stillgelegten Swimmingpools zu skaten. Gemeinsam nahmen sie an Wettkämpfen teil und wurden schließlich für ihren innovativen und akrobatischen Skate-Style berühmt. Die Dokumentation Dogtown & Z-Boys von Stacey Peralta rekonstruierte anhand von Interviews und Originalaufnahmen den Beginn der Streetskating-Bewegung und das Lebensgefühl einer Generation.
Skateboarding ist eine urbane Subkultur mit eigenem grafischen Design, eigener Sprache, Musik, eigenen Zeitungen, eigenem Essen und Verhaltenskodex. Der gegenkulturelle Aspekt des Skateboardings lehnt Arbeit, Familie und normative gesellschaftliche Werte ab. Skateboarder sehen sich nicht als Reservearmee, die darauf wartet, der Industrie zu dienen, sondern leben nach anderen Grundsätzen. Die kompromisslose Opposition der Skateboarder gegen Arbeits- und Karrieremuster ist ein entscheidender Faktor, da sie die Routine von Schule, Familie und sozialen Konventionen durch eine völlig neue Lebensweise ersetzen. Diese Ablehnung artikuliert sich in der kommunikativen Haltung in Form von Differenz zu gesellschaftlichen Konventionen. Dieser Code soll nicht verstanden, sondern erkannt werden….