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Ausstellungen: Düsseldorf · von Claudia Posca · S. 354 - 354
Ausstellungen: Düsseldorf , 1994

Claudia Posca
Richard Long

Kunstsammlung NRW, Düsseldorf, 5.3. – 24.4.1994

Mit “Neanderthal Line” und “White Water Circle” hat Richard Long (geboren 1945 in Bristol) in der Düsseldorfer Kunstsammlung NRW einmal mehr sein Anliegen einer Reflektion und Erinnerung des Verhältnisses zwischen Natur und Mensch in ihrem Bezug zu Werkstoff, Raum, Ort und Zeit verdeutlicht. Und zwar hat er, im Unterschied zu seinen im Außenraum realisierten Land-Art-Projekten und in Erweiterung seiner für Innenräume konzipierten Arbeiten mit Hilfe natürlicher Materialien und unter Einsatz bildmächtiger Malerei und Skulptur einen erheblichen Einfluß auf den genius loci genommen. Entstanden ist eine, die Längsachse der Kunstsammlung durchmessende Strecke aus geschichteten, im benachbarten Neandertal gebrochenen Kalksteinen und eine, auf der gesamten Stirnseite des Raumes aufgebrachte Wandmalerei. Vor allem die “Neanderthal Line” erinnert neben ihrem spurensichernden Wesen im Dienste der Natur an zahlreiche frühere Aktionen und Werke Richard Longs, in denen der Weg, die Wanderung, das Gehen, die zurückgelegte Wegstrecke in Landschaft und Freiraum sowie Temporalität und Vergänglichkeit der Begegnung des Menschen mit der Natur sich als zentrales Thema seines Schaffens darstellen.

Doch auch “White Water Circle” hat motivische Vorgänger. Das immens große, vor Ort in der Kunstsammlung entstandene Bild zeigt eine Ringform, deren Kontur und flächige Homogenität durch die Verwischung des verflüssigten Cornwall-Lehms, durch Handspuren und versprengte Spritzer gestisch aktiviert und stofflich erfahrbar erscheint. Schon in den 70er Jahren hatte Richard Long mit Lehm und Schlamm experimentiert. Mitte der 80er Jahre folgten “White Water Circle” ähnelnde aktionistische Bildwerke, die “wie die Steinskulpturen, vor allem Spuren eines Handelden an einem bestimmten Ort…


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