Richard Deacon
Jenseits des Ateliers
Ein Gespräch von Sabine B. Vogel
Der 1949 in Wales geborene, in London lebende Künstler gehört zu den wichtigsten Bildhauern seiner Generation. Seine abstrakten Skulpturen spielen oft mit organischen, offenen Formen und geschwungenen Linien und werden ohne Sockel präsentiert. Richard Deacon gewann 1987 den renommierten Turner Prize, wurde 1996 zum Chevalier de l’Ordre des Arts et Lettres ernannt und ist seit 1999 Professor an der Ecole Nationale Superieure des Beaux Arts, Paris. Er nimmt seit 1975 an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen teil, darunter documenta 9 (1992), Biennale Venedig für Wales (2007), Architektur Biennale Venedig (2012). Seit 1983 wird er von der Lisson Gallery, London vertreten.
Richard Deacon: Die ersten Auftragswerke, für die ich Vorschläge machte, waren alle erfolglos. Aber ich habe viel dabei gelernt. So führten meine Schwierigkeiten, 1982 einem Komitee in Südlondon meine Ideen zu erklären, direkt zu der Serie kleinformatiger Skulpturen „Art For Other People“ – die basieren auf der Überzeugung, dass ich weitaus besser Objekte schaffen als meine Arbeit erklären kann. Niemals ausgeführt wurde No.1 London Bridge im Jahr 1985. Es war mein erster Kontakt mit dem Architekt Eric Parry, mit dem ich später zwei weitere, nie realisierte Projekte machte, eines für ein Gebäude am Finsbury Square und eines für die Millenium Bridge, die über die Themse führt. 2013 waren wir dann erfolgreich mit dem Auftrag einer Brüstung aus Keramik für den Eagle Place, Piccadilly. Und dann gab es noch drei erfolgreiche Aufträge, die alle 1987 begannen: „Let’s Not Be stupid“, 1991 für die Air Hall…