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Ausstellungen: Arnsberg · S. 364 - 365
Ausstellungen: Arnsberg , 1991

Heinz Liesbrock
Ricardo Saro

»Malerei«
Kunstverein Arnsberg, 14.10. – 18.11.1990

Im gegenwärtigen Kunstgeschehen läßt sich eine neue Aktualität der “Farbmalerei” beobachten, einer Malerei also, die alle Ebenen der Bildwirklichkeit zuvorderst aus der Organisation der Farbe entwickelt. Dies liegt daran, daß eine Reihe längst arrivierter Maler, wie Gotthard Graubner, Ulrich Erben oder Johannes Gecelli noch einmal die Kraft gefunden haben, ihr Bildkonzept wesentlich weiterzuentwickeln. Damit sind gemeint die Bilder Graubners in der Ausstellung “Gegenwart – Ewigkeit” in diesem Sommer in Berlin, gemeint sind die Ausstellung Erbens im Düsseldorfer Kunstverein zur selben Zeit und die Bilder Gecellis in der Berlin-Ausstellung der diesjährigen Biennale Venedig. Aber es ist in der letzten Zeit auch eine Reihe von bisher kaum bekannten Malern mit sehr fundierten Bildern ans Licht getreten. Diese Maler sind von ihrem Lebensalter her keineswegs jung zu nennen, sie sind aber aufgrund ihres zurückgezogenen Arbeitens einer breiteren Öffentlichkeit kaum bekannt geworden. Zu nennen sind dabei etwa Bernd Minnich, Dieter Helis und eben auch Ricardo Saro. Zugleich findet diese Lebendigkeit der Farbmalerei ihre Entsprechung in einem verstärkten Interesse des Publikums. Es scheint sich darin ein Bedürfnis nach tatsächlich visuellen Erfahrungen zu melden, das ja durch viele Kunstströmungen der beiden letzten Dekaden keineswegs üppig bedient worden ist. Daß die bildende Kunst ihr Reich auch im Feld des Sehens hat und daß dieses Sehen, soll es fruchtbar sein, immer ein schwieriges ist – möglicherweise setzt sich diese genauso einfache wie fundamentale Einsicht nun wieder stärker durch.

Die jüngste Ausstellung im Feld der Farbmalerei bestreitet also nun Ricardo Saro im…



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