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Ausstellungen: Bonn · von Christiane Fricke · S. 387 - 389
Ausstellungen: Bonn , 2000

Christiane Fricke
Rewind to the Future

Bonner Kunstverein, 1.12.1999 – 13.2.2000
Neuer Berliner Kunstverein, 14.1. – 20.2.2000

Nicht in heiligen musealen Hallen und auch nicht im medientechnisch hochgerüsteten Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe wird hierzulande medienkunsthistorische Bilanz gezogen. Nein, Deutschlands einzige Jahrtausendwenden-Schau zu diesem Thema veranstalten ausgerechnet zwei Institutionen, deren finanzielle Ausstattung bekanntlich nicht zu den üppigsten gehört: der Bonner Kunstverein und der Neue Berliner Kunstverein.

Das Bonner Haus hat sich, seitdem es dem altehrwürdigen Videofestival “Videonale” zur Heimstatt geworden ist, zum Medien-Traditionsstandort entwickelt und läuft inzwischen auch der Aufbewahrungsstätte für die Videosammlung Oppenheim, dem Kunstmuseum Bonn, den Rang ab. Der Neue Berliner Kunstverein gründete 1972 die erste Videothek, die seither trotz relativ eingeschränkter finanzieller Mittel und beengter Räum lichkeit kontinuierlich gepflegt und präsentiert wird; ein Engagement, das den Aachener Sammler Hans Backes vor nicht allzu langer Zeit veranlasste, seine noch in der Pionierzeit des Mediums angelegte Sammlung von Tapes den Berlinern zu überantworten.

Wer sich ein Bild darüber machen will, wie sich die beiden Institutionen den Rückblick auf die wichtigsten Stationen der technologischen Medien in der Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vorstellen, der muss sich zwangsläufig an beide Orte begeben. Denn die sich zeitlich mit der Bonner Präsentation teilweise überschneidende Berliner Schau ist erstens nicht identisch und kann zweitens nicht zuletzt auch aus räumlichen Gründen nur mit sechs Installationen aufwarten.

Dies ist einer retrospektivisch angelegten Übersichtsausstellung eigentlich nicht angemessen. Indes hat die langjährige Kuratorin der Berliner Sammlung, Gisela Eckhardt, den konzeptionellen Schwerpunkt bewusst auf Einkanal-Arbeiten gelegt, was Sinn macht. So…


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von Christiane Fricke

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