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Ausstellungen: Recklinghausen · von Claudia Posca · S. 268 - 269
Ausstellungen: Recklinghausen , 2014

Claudia Posca
Re:set

»abstract painting in a digital world«

Kunsthalle Recklinghausen, 9.2. – 13.4.2014
Kunstmuseum Heidenheim, 10.5. – 6.7. 2014
Clemens-Sels-Museum Neuss, 1.2. 2015 – 10.5.2015

Gibt es so etwas wie ein historisches Déja-vu? Wiederholt sich Geschichte, insbesondere unter dem Eindruck, dass derzeit etwas ganz Ähnliches passiert, wie einst an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, als Kunstgeschichte noch Krimis schrieb? Die Rede ist von der eindrucksvollen Prägung eines traditionellen, etablierten Mediums durch ein moderneres, neues. En detail: der Malerei und Plastik durch die Fotografie. Hat dazu jüngst noch die Akademie der Künste Berlin eine pointierte Ausstellung unter dem Titel „lens-based sculpture – Die Veränderung der Skulptur durch die Fotografie“ geliefert, wagt sich die Vier-Stationen-Schau „re:set – abstract painting in a digital world“ ans ungleich zeitgenössischere Genre. Bilder, die einer anderen Welt entsprungen scheinen, zeigt sie, mit schlierig surrealen, halluzinatorisch bunten, oft rasant über und durchs Bildgeviert eilenden Farbverläufen. Diesem malerischen Rausch höchster Geschwindigkeit – vor über 50 Jahren schon einmal paradigmatisch vom Informel-Meister K.O. Götz vorangetrieben – stehen andererseits Werke gegenüber, deren ungeheuer disparater Stil-Mix präzise verwebt, was eigentlich nicht zusammen passt, dem Software-Programm sei Dank.

Der Computer also als Skizzenblock und Bleistift zur Auslotung malerischer Kompetenz und Möglichkeit? Oder hat umgekehrt und angesichts von Bits und Bites der Pinsel längst ausgedient? „Re:set“ bringt anschaulich aufs Tableau, was oft ausgesprochen diffus zeitgenössische Diskussion anheizt: die Frage nämlich, was authentische Malerei im 21. Jahrhundert bedeutet. Und: Was der digitale Code mit der Malerei, ihrer Materialität, ihren Autoren sowie der auratischen Erscheinung des Werkcharakters…





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