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Ausstellungen: Vaduz · von Daniela Gregori · S. 284 - 285
Ausstellungen: Vaduz , 2018

Reservoir Moderne

Referenz & Evidenz
Kunstmuseum Liechtenstein 09.02. – 21.05.2018
von Daniela Gregori

Ein Quadrat, mit seinen im rechten Winkel zueinander gefügten gleichen Seitenlängen, ist eine durchaus einfache geometrische Konstellation. Ist dieses Quadrat schwarz, wird die Sache nicht komplizierter, denn es gibt nur ein schwarzes Quadrat, das schwarze Quadrat. Alles Vergleichbare, was danach in diesem Format auf die Leinwand geriet, lässt sich in Referenz zu Kasimir Malewitschs Klassiker der Moderne aus dem Jahr 1929 verstehen. Ob nun jenes schwarze Quadrat oder Arbeiten von Marcel Duchamp, Bauten von Mies van der Rohe oder andere mehr oder weniger repräsentative Werke, nach wie vor bietet die Moderne der gegenwärtigen Kunstproduktion eine sprudelnde Quelle der Inspiration. Es sind nicht nur jene Ikonen der Moderne, auf die wieder verstärkt zurückgegriffen wird, es ist generell das Formenrepertoire, Motiv, Material und Medium, mit denen Neues entsteht und das Alte, Wohlbekannte, um zusätzliche Lesearten erweitert.

„Unterhalb jedes Bildes befindet sich stets ein weiteres Bild“ fasst es Douglas Crimp in seinem Frühling 1979 erstmals in October publizieren Aufsatz „Pictures“ zusammen und formuliert dabei einen Leitsatz zur Beschäftigung mit der Postmoderne. Weniger ging es ihm hier um das Finden von Quellen oder Originalen, denn um Bedeutungsstrukturen.

Als das nun das vorhergehende KUNSTFORUM International (Bd. 252) unter dem Titel „Moderne, reloaded“ eine Befragung der Epoche unternahm, war Friedemann Malsch unter den Gesprächspartnern. Thema war hierbei „Verborgene Traditionslinien“, ein Interessensgebiet, das er als Direktor des Kunstmuseum Liechtenstein, durch seine Sammlungs- und Ausstellungstätigkeit seit nun über zwei Jahrzehnten verfolgt. In den letzten Jahren kamen…


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