53. BIENNALE VENEDIG: Länderpavillons
Republik Korea, Südkorea: Haegue Yang – Condensation
Kurator: Eungie Joo / Ort: Giardini
Haegue Yang – „Condensation“
„Metaphorisch stelle ich mir vor, ich bewahrte kühle Luft in mir, solange ich kann, bis der Temperaturunterschied so groß ist, dass sich Wassertropfen auf der Flasche bilden. Ich würde anderen gerne Dinge übermitteln, ohne Wasser aus der Flasche zu gießen. Ich glaube, dass Menschen durch diese Kondensierung mobilisiert werden können, die eine Art unmittelbare Reaktion ist, ohne die Notwendigkeit, Spezifitäten zu verhandeln.“ Haegue Yang ist eine Spezialistin für die Erkundung nebensächlicher, privater, nicht wahrgenommener Orte und Befindlichkeiten. Sie arbeitet mit dem Unmerklichen, dem Dazwischen, dem Nicht-Sichtbaren. Statt „Wasser aus der Flasche zu gießen“, sprich, den Betrachter mit physisch stark präsenten und eindeutigen Werken zu konfrontieren, verwickelt sie ihn in ein Geflecht aus Nebensächlichkeiten und belanglosen Objekten wie Jalousien, Glühbirnen, Ventilatoren oder Bücherregalen. In diesem Jahr bespielt die koreanische Künstlerin, die an der Frankfurter Städelschule studierte und heute in Seoul und Berlin lebt, den koreanischen Pavillon.
Im lichtdurchfluteten, durchfensterten Hauptraum hängt eine ihrer typischen Installationen aus farbigen Metalljalousien. „Series of Vulnerable Arrangements – Voice and Wind“ wird von sechs Ventilatoren in sanfte Bewegung versetzt. Auf dem schönen Holzfußboden zwischen den vibrierenden „Venetian blinds“ stehend, durch die das blattgrün gefilterte Sonnenlicht bricht, empfindet man ein angenehmes, nicht näher zu spezifizierendes Wohlgefühl. Neugierig betritt man den Nebenraum, in dem Haegue Yang „Sallim“ aufgebaut hat, einen die Proportionen ihrer Berliner Küche aufgreifenden Metallrahmen, der mit Glühbirnen, einem kleinen Ventilator und diversen Materialien bestückt ist. Jedoch ist…