Annelie Pohlen
René Daniels, Marlene Dumas, Henk Visch
Barbara Jandrig Galerie, Krefeld
Die Monate der Niederländischen Begegnungen im Raum Nordrhein-Westfalen waren nicht eben reich an Höhepunkten in Sachen Bildender Kunst. Neben der Vorstellung von Ulay & Abramovic im Kölnischen Kunstverein und Constants im Rheinischen Landesmuseum zu Bonn, kann die noch in Krefeld (künftig wohl auch in Köln) ansässige Barbara Jandrig Galerie für sich verbuchen, mit der Ausstellung von Bildern und Skulpturen der jungen Holländer René Daniels, Marlene Dumas und Henk Visch einen bemerkenswerten Einblick in die kreative Vitalität der holländischen Szene von heute gegeben zu haben.
Nun mag gerade dieses Trio durchaus verdeutlichen, warum die an Talenten durchaus nicht arme niederländische Kunstszene nicht eben repräsentativ ins internationale Bewußtsein zu dringen vermag. Es fehlt an der Schubkraft von Trends, wie sie beispielhaft in Italien oder Deutschland faßbar zu sein schien und eben die individuellen Besonderheiten zu vernebeln in der Lage war, was im Kunstmarktsinne zuträglich sein kann.
Es gibt keinen gemeinsamen Nenner, auf den man sich angesichts der Werke von Daniels, Dumas und Visch einigen könnte. Vischs Skulpturen, in der Form von lapidarer, zwischen Begriff und Bildhaftigkeit pendelnder Einfachheit, in der Materialität von spröder Expressivität führen einen durchaus provokanten Dialog mit dem subjektiven Abenteuer der Selbstfindung in den Porträts der Marlene Dumas. Diese zwischen Weichzeichnung und rätselhafter Verdunklung, zwischen schmerzlichem Konturverlust und latenter Vergeistigung balancierenden Bildnisse/Gesichter von Menschen gäben Anlaß, über die kühlen, Räume als künstliche und richtungslose Schöpfungen des Malers ausweisenden, Bilder des René Daniels zu reflektieren. »Die Bilder versprechen uns neue Augen«, verheißt…