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Monografie · von Thomas Wulffen · S. 332 - 353
Monografie , 1991

Rémy Zaugg

Das unmögliche Buch der Malerei
Von Thomas Wulffen

Das Werk von Rémy Zaugg ist zugleich spezifisches Ouvre und die Reflexion darauf, ist Objekt und Medium, ist Darstellung und Vermittlung in einem. Von daher ist es gerechtfertigt, in einer Monographie über das Werk und den Künstler Rémy Zaugg die Technik und die Problematik der Monographie zur Darstellung zu bringen.

Eine Monographie stellt in Form eines Textes und von begleitenden Abbildungen das Werk eines Künstlers und unter Umständen seine Person dar. Die Monographie innerhalb eines Kunstmagazins hat dabei einen anderen Stellenwert als eine Monographie, die als eigenständige Publikation erscheint. Dort ist sie Teil einer Verlagsstrategie, hier ist sie Teil eines Gesamtkomplexes, der neben Ausstellungskritiken, spezifischen Themata und Nachrichten den Wert des Magazins bestimmt. Wer darin in Werk und Person als Monographie erscheint, hat die Ebene der bloßen Ausstellungskritik verlassen, jene Ebene, auf der ein neuer Künstlername zum ersten Mal erscheint. Wer in einer Monographie Darstellung findet, hat ein Werk hinter sich stehen, war auf wichtigen Ausstellungen vertreten, hat einen Namen. Die Monographie überschreitet die bloße Ausstellungskritik, weil sie den Gesamtkomplex des Werkes wahrnimmt und nicht deren gerade aktuelle Form in einer spezifischen Ausstellung. Die Monographie will Entwicklungsgänge des künstlerischen Denkens darstellen sowie den historischen und aktuellen Kontext, in dem das dargestellte Ouvre gesehen wird, gesehen werden kann. Aus diesem Grunde werden spezifische Monographien zu spezifischen Zeiten erstellt, weil das Werk und seine Bedeutung zu gegebenem Moment von Relevanz sind oder wieder geworden sind1. Dabei bedient sich die monographische Darstellung schon vorgegebener Muster, die…


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