Rémy Blanchard
1958 in Nantes geboren, lebt heute in Paris.
Seine vorzüglichen Motive sind Tiere: Hirsche, Hunde, Tiger u.a. Seine Arbeitsweise ist rapide, der Farbauftrag summarisch, aber virtuos, mit breiten Pinselstrichen hingesetzt. Die Farbgebung ist verführerisch. Abgesehen von der Darstellung der Tiere ist Natur in seinen Bildern abwesend. Die Tiere stehen in einem leeren, absoluten Raum und werden dabei zum Konzept. Symbol für das nicht Beherrschbare und die nicht zähmbaren Kräfte, Triebhaftigkeit, Überlebenswille, Symbol der Freiheit und des Kampfes darum. Blanchards Themenwahl ist als Reaktion auf die konzeptuellen Tendenzen in der Kunst der 70er Jahre zu verstehen. Er setzt das Animalische gegen das Intellektuelle, Expressivität, Emotionalität gegen anonymen Rationalismus. In den meisten seiner Werke gelingt es ihm, einfache, tief sitzende Ängste auszudrücken.
“Er konnte sein Leben nicht in den Griff bekommen, seine Augen verschlangen wie riesige Kauwerkzeuge zu viele Dinge zu schnell. Aktionsbilder, die durch die Materie erstarrt waren, belebten sich. Einsam sann er manchmal stundenlang darüber nach. Weit entfernt wogte die Menge, ein einziger Lärm, ein Klopfen von innen, als langsam der Strom der verschlungenen Dinge aus seinen gereizten – weil viel zu zerbrechlichen Augen floß.
Juni, der Sommer nahte, die Sonne wurde zum neuen Feind trotz dieser so lächerlichen Waffe. Mit der neuen Sonnenbrille auf der niveafettigen Nase kletterte er in sein Wüstenschiff von FORD, dessen 10 PS in dem hastigen und manchmal heftigen Verkehr von Nöten waren. Dann nahm um ihn herum alles ganz schnell feste Form an, der Ort, wo er einige Zeit zu bleiben beschloß, die verlorene Kindheit, verwirklichte…
