Rembrandt ist besser geworden, als er je zuvor war
Amine Haase sprach mit Jan Kelch
Jan Kelch, Oberkustos an der Gemäldegalerie in Berlin-Dahlem, sorgte vor knapp zehn Jahren für Aufregung, als er feststellte, daß “Der Mann mit dem Goldhelm” nicht von Rembrandt gemalt wurde. Jetzt wirkte er an der Rembrandt-Ausstellung im Alten Museum auf der Berliner Museumsinsel mit. Mit Jan Kelch sprach Amine Haase.
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A.H.: Herr Kelch, würden Sie diese Rembrandt-Ausstellung als eine Art Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Forschung bezeichnen?
J.K.: Ob man so weit gehen darf, das mögen andere beurteilen. Es ist auf jeden Fall eine Reaktion auf die gegenwärtige Situation der Forschung und natürlich auch eine Reaktion auf die Unruhe, die die gegenwärtige Situation der Forschung in der kunstinteressierten Öffentlichkeit ausgelöst hat.Rembrandt wurde 1606 geboren und starb 1669 – also wir schreiben kein Jubiläumsjahr, aber wir dachten doch, daß es jetzt an der Zeit ist, dem Publikum in Form einer großen Ausstellung einmal zu zeigen, daß es nach den teilweise spektakulären Abschreibungen der letzten Jahre den authentischen Rembrandt immer noch gibt. Und zugleich wollen wir zeigen, daß alles, was abgeschrieben worden ist, nicht notwendig anonym bleibt und auf einer Deponie landet, sondern daß es zwar nicht in allen Fällen, aber doch teilweise gelungen ist, die abgeschriebenen Bilder neu zu bestimmen und der Rembrandt-Schule zuzuordnen.Das ist die Grundidee dieser Ausstellung, und danach haben wir auch die Auswahl der Exponate ausgerichtet: Also, der authentische Rembrandt ist hier zu sehen, und zwar der, der über jeden Zweifel erhaben ist, in repräsentativer Auswahl der Exponate, auch in…