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Ausstellungen: Berlin · von Thomas Wulffen · S. 388 - 388
Ausstellungen: Berlin , 1997

Thomas Wulffen
Reinhard Mucha

Ifa-Galerie, Berlin, 15.11. – 22.12.1996

Er gehört zu den wenigen anerkannten Künstlern, deren Präsenz sich paradoxerweise einer Abwesenheit verdankt. Denn er ist im internationalen Ausstellungswesen kaum so repräsentiert wie andere gleichen Kalibers. Das hat ihn allerdings nicht abgehalten, seinen Beitrag zu einem Ausstellungszyklus zu leisten, der unter der kuratorischen Leitung von Tilman Osterwold (nichts gegen Herrn Osterwold, aber warum man sich für derartige Projekte immer der altgedienten Herren bedient, bleibt im unklaren) und unter dem Thema ‘urbane Realität’ steht. Das Werk von Reinhard Mucha paßt in dieses Konzept, und Ausstellung und Katalog belegen das eindeutig. Seine Ausstellung, die weltweit touren wird, begann in der Ifa-Galerie an der Friedrichstraße in Berlin-Mitte und war so konzentriert, daß man hätte meinen können, es fehle etwas. Der Künstler hatte den beschränkten Ausstellungsraum noch durch den Einzug einer zusätzlichen Wand weiter verkleinert, so daß man im Rundumblick alle Werke der Ausstellung erfassen konnte. Dennoch umfaßte die Präsentation einen Zeitschnitt von 1981 bis 1996 und bot damit retrospektiven Charakter. Schon das erste Objekt, die ‘Lampe’ von 1981, bot alle kennzeichnenden Elemente des Werks von Reinhard Mucha in einer konzentrierten Form. Denn die Lampe ist tatsächlich das, was damit benannt wird, und ist doch gleichzeitig mehr. Sie stammt aus der Toreinfahrt zum Atelier von Reinhard Mucha, die der Künstler vor dem Teilabriß des Gebäudes entfernte und mit Stecker und Kabel versah. In der Ausstellung wird das Alltagsobjekt zur Referenz an die klassische, abstrakte Malerei wie Malewitschs ‘Weißes Quadrat auf weißem Grund’. Zum anderen produziert die…


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