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Ausstellungen: Hamburg · von Hajo Schiff · S. 322 - 323
Ausstellungen: Hamburg , 2007

Hajo Schiff
Reihe: Ordnung sagt “ARBEIT”

Kunstverein Harburger Bahnhof 27.1. – 1. 4 2007

Es ist ein seltsamer Ort, um im Medium der Kunst über Arbeit nachzudenken: Der ehemalige Wartesaal erster Klasse des Harburger Fernbahnhofs. Doch hier befindet sich seit 1999 ein Kunstverein. Und der hat nach einigen sehr unterschiedlichen Aktivitäten sich seit diesem Jahr ein neues, radikales Profil gegeben. Ein junges Team um Tim Voss hat die nächsten sieben Ausstellungen thematisch strukturiert und untersucht unter dem Obertitel “Reihe: Ordnung” so grundlegende Begriffe wie Arbeit, Liebe, Geld, Macht, Sex, Freiheit und Zukunft. Dabei geht es nicht darum, unter einem schön allgemeinen Schlagwort sowieso produzierte Kunst zu zeigen. Es geht vielmehr darum, zur Anschauung zu bringen, wie anders sich die Ordnung der Gesellschaft unter dem Primat eines speziellen Begriffs darstellt. Dabei ist es dem künstlerischen Leiter Tim Voss durchaus wichtig, die Ausstellungen nur als ein Teil des Gesamtkonzepts zu verstehen. Als Mitbegründer des Hamburger Off-Raumes Hinterconti und Mitbetreiber der Galerie der Hochschule für bildende Künste sowie Koordinator von zahlreichen Aktivitäten der nicht-etablierten Hamburger Kunstszene ist Tim Voss in Grenzgängen erfahren. Und so gehören politische Initiativen, Erkundungen der Harburger Umgebung und performative Aktionen vollgültig mit zum Konzept dieser neuen Reihe.

Das klingt beängstigend theoretisch. Aber was die Künstler Michael Böhler, Franz Höfner, Markus Lohmann und Harry Sachs in den Kunstverein hineingebaut haben, ist äußerst konkret, eine überwältigende, jedes Maß sprengende Installation. Aus etwa eintausend Europaletten haben sie eine Pyramide errichtet. Es ist so, als trüge die Europalette als Readymade eines modernen Wirtschaftsbegriffs sich selbst zu…


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